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Hayabusa

Umsonst geaergert

von Johannes Riegsinger, erschienen in der MO 7/99

Wir stehen vor der Flimmerkiste und haben den ganz dicken Aergerkloss im Magen. Der Stab ist aber laengst ueber uns gebrochen und laesst sich durch alles Relativieren nicht mehr zusammensetzen.

Gut, dass es uns gibt! Einer ganzen Legion einfallsloser Schmierfinken und TV-Pappfiguren erhalten wir naemlich Jahr fuer Jahr den Arbeitsplatz. Warum? Die Maschinerie aus Enthuellungsduennsinn und Sensationsjournalismus muss irgendwie weiterrollen, echte Stories sind selten, die paar Kriegstoten und Erdbebenopfer halten Einschaltquoten und Auflage auch nicht lange aufrecht. Da ist es doch gut, dass man in dieser Not immer wieder den Deppen des Monats kueren kann. Und so wird in Jedem Fruehjahr - wir sind es bereits gewohnt - zuverlaessig und gross getitelt: Jetzt rasen sie wieder!

1999 haben wir es - Hayabusa sei Dank - den Damen und Herren vom horizontalen Desinforrnationsgewerbe allerdings wirklich leicht gemacht. Besonders pseudoserioese TV-Boulevardmagazine, die spaetabends auf den privaten Kanaelen flimmern und der deutsch-dumpfen Heil-Bier-Seele leicht verkonsumierbare, softpornographische Spannerware mit Themen wie "Sex, Sonne, Seelenheil - Sekten auf Mallorca" anbieten, nahmen sich des 300 km/h-Motorrads dankbar an. In einem bunten Mix aus zweit- und drittverwerteten Clips der obligatorischen Grabstein-Interviews ("Ingo wollte immer auf dem Motorrad sterben..."), selbstgedrehten Todessturzvideos ("Achtung, gleich spritzt Blut auf die Linse!") und auf Bedeutungslosigkeit zerschnippselten Expertenbefragungen war auch Toni Mang zu sehen, der es mit einer Hayabusa zwischen Salzburg und Muenchen so richtig krachen liess.

Besonders skandaltraechtig war allerdings die Szene, in der unser Toni einem dahinduempelnden Autofahrer kurzerhand unter dem Aussenspiegel durchblies. Zwischen Gruenstreifen und linker Spur.

Nun ist es natuerlich bedauerlich, dass sich der kamerageile Herr Mang so nahtlos zwischen intimgepiercte und Hinrichtungsreportagen einfuegen laesst, weitaus bedauerlicher scheint mir allerdings, dass es tatsaechlich Leute gibt, die derartigen Schwachsinn ernstnehmen.

Wo in Sachen Motorrad doch nicht einmal Deutschlands fuehrendes Info-Bilderbuch klare Irrtuemer von Fakten, Fakten, Fakten zu trennen vermag. Ohne ABS und geregelten Katalysator seien diese fuerchterlichen "Porsche- Killer" unterwegs, die europaweite Leistungsnorm provoziere ein "Wettruesten" der Hersteller. Da darf man schon ein wenig schmunzeln, zumal dieselbe Rubrik ansonsten mit angenehm schaudernder Ehrfurcht von aktuellen Leistungs-Boliden wie dem Porsche 911 GT3 ("Sein Fahrwerk vertraegt nun selbst Slickbereifung") oder dem Mercedes CL ("Bei Hochgeschwindigkeit senkt er sich automatisch ab") schwaermt...

Sicher, es ist einem nicht so recht klar, was man zu derart miserabler Recherche und kleingeistiger Meinungsmache sagen soll. Aber sehen wir es doch ein mal so: In all den Redaktionen hocken eine Menge unterdurchschnittlich begabte Kollegen und Kolleginnen, die froh sind, wenn eine Story von selbst zuendet, ohne brillante Argumentation zu erfordern. Also ueben wir uns eben von Jahr zu Jahr in Mitleid, zuenden Kerzen fuer die traurigen Figuren an und beten, dass Grips vorn Himmel fallen moege. Ein Gebet, das bisher leider nicht beantwortet wurde.

Ploetzlich sollen wir aber den Schmierenschreibern Einhalt gebieten, ihnen die Meinung sagen und sie auf den rechten Weg bringen. Liebe MO-Leser, verehrte Leserbriefschreiber: Eine Motorradzeitschrift als Interessenvertreter der deutschen Motorradszene taugt in den Augen der Politik und der oeffentlichen Meinung ungefaehr soviel wie - einmal ganz drastisch - die Wachturm-Gesellschaft im Sekten-Komitee der evangelischen Kirche. Nichts! Es waere einzig politisches Geplaenkel und ein Zeichen eigener Selbstueberschaetzung, den Versuch zu unternehmen, einmal auf die Strasse gekippten Mist wieder einzusammeln. Die Scheisse stinkt bereits, man kann sich lediglich die Finger dreckig machen.

Wer hier Recht haben, relativieren oder podiumsdiskutieren will, muss sich darauf einstellen, dass nach den Schneidetischen der brisant-exklusiven Extra-Reporter nur sinnverfaelschte Fragmente seiner eigentlichen Aussage uebrigbleiben und er von oeffentlich-unrechtlichen Dampfplauderern vorgefuehrt wird. Es geht den medialen Dreckschleudern ueberhaupt nicht um sachlich richtige Information, nicht einmal tendenzielle Meinungsmache steht auf dem Programm. Das Thema ist vielmehr ein Wiederkaeuen altbekannter Volksmaerchen und bluttriefender Legenden. Die gleichen Leute, die heute forsch-vollmundig Leistungsbeschraenkungen oder gleich mit deutscher Gruendlichkeit ein Totalverbot des Motorrads fordern, haetten noch vor sechzig Jahren mit "Jude frisst Nachbarskinder" getitelt. Weil's mehrheitsfaehig ist, logisch scheint und Zuschauerquote verheisst. So einfach.

Unsere Politiker stehen den Herren und Damen Journalisten darin im uebrigen ueberhaupt nicht nach. Fuer Beifall tun die Phrasendrescher aus dem Showbusiness, aeh, der Politik, alles. Man erinnere sich nur an den ehemaligen Vorsitzenden der Jungen Union Oettinger, der, um seinen persoenlichen Bekanntheitsgrad zu steigern, ein Verbot des Motorrads gefordert hatte. Wenn der publicitygeile Oettinger beispielsweise Tempo 130 oder Rechtsueberholerlaubnis vorgeschlagen haette, waere seine politische Karriere von heute auf morgen beendet gewesen, das kranke Hirn stante pede in eine Gummizelle gesperrt worden.

Da bleibt fuer uns Szeneinsider lediglich noch eine Frage offen: Wenn die stets auf ihre serioese Reputation bedachten Nachrichtenmacher, die ach so zum Wohle des Volkes engagierten Politiker bereits angesichts dieses vergleichsweise unwichtigen Problems so jaemmerlich versagen, so aermliche intellektuelle Leistungen zeigen, wie weit koennen wir ihnen da Nachrichten abnehmen, Entscheidungen unterstuetzen, von denen wir keine Ahnung haben?

Welche Krokodilstraene sollen wir da in unser betroffenes Taschentuch des Bedauerns saugen? Also ich fuer meinen Teil habe den dreckigen Fetzen schon laengst weggeworfen. Voellig parteiunabhaengig und sozialverantwortungsbefreit. Aber zurueck zum Thema. Was erwarten wir eigentlich? Motorradfahren ist in unserer automobilen Gesellschaft etwas Anruechiges, Feindliches. Wer Motorrad faehrt, zeigt, ganz egal, ob er das Biker-Rebellen-Faehnlein schwingt oder politisch korrekt daherkommt, dass er sich nicht einreihen, nicht anstellen, verallgemeinern, vergolten und verdaimlern lassen will. Das ist in diesem Land hoechst verdaechtig. Und wird immer verdaechtiger.

Der automobile Traum lebt lediglich noch in Werbevideos der Industrie, die Realitaet verstopft Stossfaenger an Stossfaenger die schoene Gegend. Als sie allen Ernstes den Smart gebracht hatten und diesen motorisierten Regenschirm muehsam mit verzweifeltem Erklaerungsmarketing tatsaechlich auch noch verkaufen wollten, haben wir zuerst fassungslos den Kopf geschuettelt.

Die Kiste steht doch im selben Stau wie eine S-Klasse, und wenn keine Parkplaetze da sind, findet man auch keinen mit dem Smart. Aber wir mussten lernen, dass der Smart nicht etwa tatsaechlich aus der Vernunft, sondern aus der fassungslosen Verzweiflung einer ihrer Mobilitaet beraubten Gesellschaft geboren worden war. Einer Gesellschaft, die lediglich in vier Raedern denken kann und sich ihre Vernunft je nach Bedarf selbst erfindet. Deutschland sitzt hinter Airbags und Knautschzonen, laesst sich durch Sonntagsfahrer und kollabierenden Verkehr gleichschalten und traeumt vom Ersatzmessias Michael Schumacher. Was dem US-Amerikaner die Halbautomatische im Schrank, das ist dem Deutschen die Autobahn. Mit religioeser Inbrunst wird das Recht auf unlimitierte Geschwindigkeit verteidigt, die linke Spur wird zum Andachtsraum, der spirituelle Orgasmus kommt, wenn man bei 196,3 km/h dem Vordermann mit der Stossstange den Auspuff zuhalten kann.

Pech, dass das Speed-Raubtier Automobil immer enger gezuegelt wird. Links Bloedmaenner mit Lehr- und Erziehungsauftrag, rechts die unendliche Kolonne der Dreissigaufwaertstonner, Baustellen, Tempolimits, Unfaelle, Gaffer, Radarfallen. In diesen Ueberdruss hinein kommt mit der Hayabusa nun ein Gefaehrt, das sich ungeniert an keines der ungeschriebenen Gesetze automobiler Sozialvertraeglichkeit zu halten scheint. Wie ein Callboy im Club der anonymen Impotenten. Die taeten alle gern, koennen aber nicht mehr so recht und erzaehlen sich nun verschaemte Traeume knallharter Dauererektionen.

Ausgerechnet ein Motorrad wird nun zum finalen Hohepriester des wichtigsten Mythos unseres Jahrhunderts - der Geschwindigkeit! Waere die Hayabusa ein Auto, man wuerde andaechtig zum Autosalon nach Genf fahren, zugucken, wie sich parfuemierte Krawattentraeger gegenseitig hinter einer roten Samtkordel die Tuerklinke in die Hand geben und froh-neidisch sein, dass die Kiste 300000 plus kostet, der Sultan von Brunei sich dafuer eine private Autobahn bauen lassen muss. Am Koelner Kreuz nachmittags um halb fuenf sind aber alle Autos gleich, und so laesst sich die Tragoedie der viertelstuendigen Staumeldungen - aufgelockert von froehlichen "Finanzieren Sie den neuen Drei-Liter-Fahrspass-Wagen"-Werbeunterbrechungen - kollektiv ertragen.

Dass jedoch selbst in der Welt der angeblich hemmungslos blasenden Motorradfahrer das Etikett "300 km/h" im Hayabusa-Prospekt lediglich eine freundliche Dreingabe ist, ist nicht mehr wert als ein Beweis fuer die Faehigkeit zu weit ueberlegener Performance, das passt nicht ins Weltbild der Ahnungslosen. Lassen Sie sich erleuchten: Nur ein geringer Prozentsatz aller Motorradfahrer benutzt die Autobahn. Die Hayabusa-Klientel sucht eher das baerenstarke Express-Tourenmotorrad als den ultimativen Brenner. Das sind reife Herren, die ihre Statur nicht mehr auf eine Tausender kriegen, sich nicht mehr so tief buecken moegen und trotzdem gerne den momentanen Stand der Technik goutieren.

Relativierung Nummer Zwei: Dreihundert Sachen auf einem Motorrad sind eine beaengstigende Sache. Waehrend ein Auto quasi digital benutzt werden kann - einfach den Tempomat bei Vollgas einticken, das Radio lauter drehen und durch den Breitwand-Bildschirm namens Windschutzscheibe gut zielen - ist ein Motorrad prinzipiell und noch viel mehr bei Topspeed eine reichlich analoge Angelegenheit.

Ab 250 werden Muecken auf dem Helmvisier so breit wie sonst ausgewachsene Moeven, die Umgebung zoomt in einer Vehemenz vorbei, dass sich selbst abgebruehte Typen die Sinnfrage nach dem Wohin stellen. Die Raserei ist nur einmal bewusstseinserweiternd, dann aber immer langweiliger, muehsamer, dumpfer. Um es kurz zu machen: Highspeed-Motorraeder sind gar nicht so wild, weil niemand vor jeder Fahrt den Reifenluftdruck pruefen will, weil eine kurvige Strasse ueber sonnendurchflutete Wiesen weitaus mehr hergibt und weil die Autobahn schon voll ist mit speedenden Idioten. Auf vier und mehr Raedern.

Aber lassen wir den getroffenen Hund doch einmal bellen: Ueber 80 Prozent der deutschen Autofahrer sind angeblich nicht in der Lage, Tempo 200 zu beherrschen. Dazu sind wohlgemerkt nur ein gut trainierter rechter Fuss, ausreichende Sehschaerfe, eine durchschnittliche Reaktionszeit sowie die Faehigkeit zum groben Einschaetzen der eigenen Geschwindigkeit und die Relativierung dieser Geschwindigkeit zum Tempo anderer Verkehrsteilnehmer noetig. Einparken ist schwerer.

Kein Wunder, dass des oefteren die eine oder andere E-Klasse den BAB-Mittelstreifen freifliegend ueberquert. Von einem Motorrad hat man sowas noch nie gehoert. Soll ich weitermachen? Ich behaupte, dass gegen das tagtaeglich laufende Massenschlachten der gestressten Trucker die paar auf der Strecke bleibenden Motorrad-Heizer zum Saisonbeginn nicht der Rede wert sind. Noch mehr? 50 000 Kinder plaettet der deutsche Autofahrer uebers Jahr, die Reaktion des Staates ist Verkehrs-Frueherziehung schon im Kindergarten. Rot stehn, Gruen gehen. Nur um dann eben bei Gruen von einem rollenden Hochsicherheitstrakt hingerichtet zu werden. Wie selbst die Autotest-lkone Fritz B. Busch bemerkte, hat der Sicherheitsfimmel im Automobilbau einen gefaehrlichen Effekt: Kaum einem Autofahrer ist klar, dass er in einer Eineinhalb-Tonnen-Bombe sitzt, die von ihrem Fahrer mehr verlangt, als nur 50000 Mark fuer ESP abzudruecken!

Was das mit uns zu tun hat? Ganz einfach! Dieser Staat kriegt seine eigentlichen Probleme nicht auf die Reihe und kompensiert eigene Unfaehigkeit, indem er Minderheiten drangsaliert. Warum buckeln wir Motorradfahrer eigentlich immer brav, wenn uns die verschiedensten Sicherheitskomitees dumme Sprueche und Besorgnis predigen? Nicht zu buckeln hat jedoch ganz bestimmt nichts damit zu tun, oefters mal ein politisch korrektes Leitartikelchen aufzusetzen, eine irre rebellische Sternfahrt nach Bruessel anzuzetteln, den Bundesverkehrsminister auf ein Mofa zu setzen oder meinetwegen demselben das Hirn einzuschlagen.

Motorradfahren ist zwar nicht das Outlaw-Ding, als das es uns die Kuttentraeger verkaufen wollen (warum man Outlaw ist, wenn man mit lautem Auspuff in eine per Gebietsanspruch abgesicherte Bierpfuetze faehrt, um dort dummes Zeug groelend zu ersaufen, habe ich nie verstanden...), andererseits macht kein Katalysator dieser Welt aus einem Motorrad ein Auto. Und genau das ist der Knackpunkt: Wer mit Lust Motorrad fahren will, kann einfach nicht den Vertrauenslehrer, Klassensprecher oder Ja-Sager ernstnehmen. Motorrad wird gefahren, um auf eine sehr angenehme Weise Benzin abzufackeln, Aber warum ein schlechtes Oekogewissen haben, wo die deutschen Autos auf der Suche nach Parkplaetzen soviel verblasen wie die Motorraeder Deutschlands waehrend einer Saison?

Wer auf einem Motorrad sitzt, dem sollte klar sein, dass er gewaltig auf die Nase fallen und an jeder Ecke von Hannelore Habdichnichtgesehn im Diesel-Kombi abgeraeumt werden kann. Wer dieses Risiko nicht tragen will, muss andere aber nicht mit Gewalt in Normkleidung predigen und in die Ecke der verantwortungslosen Chaoten stecken. Und dazu neigt inzwischen ein Grossteil der Szene. Angesichts negativer Presse fallen die organisierten Gutmenschen unter uns blitzartig in peinlich-entruesteten Selbstbezichtigungsmodus und fordern dasselbe von allen. Erziehungsziel: Vertrottelte Motorradfahrer, die in vollstaendiger Sicherheitsausstattung mit achtzig Sachen durch Gegend schleichen, zu nicht mehr als fuenfzehn Grad Schraeglage faehig sind und das auch noch unglaublich sicher finden. Irgendwann sind wir soweit wie die Autofahrer, die laengst vergessen haben, dass Geschwindigkeit ein koestliches, aber gefaehrliches Privileg unseres Zeitalters ist. Wer der Sonne entgegenfliegt, muss damit rechnen, dass er sich die Fluegel verbrennt. Und ohne dieses der Natur entrissene Geschenk der Geschwindigkeit, der Leichtigkeit, will ich nicht mehr Motorrad fahren. Es muessen keine 300 Sachen sein, beileibe nicht, aber ich werde mich nicht in die schwitzenden Kolonnen der Erdschweren einreihen.

Selbstverstaendlich waeren wir alle sehr froh, wenn sich die asozialen Gehirnamputierten einfach totfahren wuerden, aber ueber diesen frommen Wunsch hinaus geht uns die Freizeitgestaltung anderer Leute rein gar nichts an. Der Mensch ist kein vom Institut fuer Zweiradsicherheit erfundenes Wesen, sondern ein Koerper mit Adrenalinausschuettung, eine Seele mit Fluegeln.

Und deshalb ist die Geschichte vom verantwortungsvollen Motorradfahrer, der einmal im Jahr um seine Reputation kaempft - verzeiht mir Genossen und Genossinnen von der BAGMO - ein Maerchen. Hier ist sich jeder selbst der Naechste, in unseren Reihen existiert kein Schulterschluss. Da werden Markenscharmuetzel ausgefochten, die Raser gehen gegen die Tourenschwuchteln, die Katalysatorfahrer noergeln an zerlumpten RD 250-Treibern herum. Goere, Leder oder Jeans ist inzwischen schon beinahe ein Glaubenskrieg, Winterfahrer, Sommerfahrer, Harley- Davidson ist doof, wer Knieschleifer will, ist ein primitives Schwein, und die Chopperfahrer halten sich eh' aus allem raus, die ahnungslosen Deppen.

Nichtsdestotrotz wollen ueber zehn Verbaende und eine ueberdurchschnittlich naive Zeitschrift (deren Testteam, wie man so liest, auch gerne mal ganz mittenMang eine zusaetzliche Spur eroeffnet) Interessenvertreter aller Motorradfahrer sein und uns "im Namen von 4,7 Millionen Motorradfahrern" gegen die Tiraden gerne mal falsch informierter Meinungswiederkaeuer schuetzen. Dass ich nicht kichere!

Was uns bleibt, ist unser Hobby, unseren Lebensstil zu lieben. Vielleicht werden sie es ja bald verbieten. Und wenn wir dann ins Reservat gehen, sollten wir stolze, keine gebrochenen Indianer sein. Und um bei dem Beispiel zu bleiben: Ein toter Indianer ist kein stolzer Indianer, ein Indianer, der schneller reitet als sein Gehirn, ist kein mutiger, sondern ein kranker Indianer. Andererseits ist ein Indianer, der sich weiss anmalt, staendig Palaver macht und ueberall die Friedenspfeife auspackt, auch nicht unbedingt Winnetou, Haeuptling der Apachen. Obwohl er es vielleicht gerne waere...

Im Moment ist die Zeit zu schade, den Besserwissern und Normierungsglucken dieser Republik den verschmierten Hintern zu putzen. Oder um eine schlechte Motorradzeitschrift zu lesen. In diesem Sinne sehen wir Sie im naechsten MO oder irgendwo da draussen. Hoch denn Kopf.