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Korsika/Sardinien 2006

Korsika/Sardinien 2006 (inoff. ATIC #20)

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Na diese Reise begann ja Klasse, kaum 150 km Bahn abgerissen, schon die erste Totalsperrung der BAB. Die Umleitung ueber die Doerfer war voellig ueberlastet, sodass es sogar mit dem Mopped sehr anstrengend war, etwas schneller als die Buergerkaefige zu sein. Dennoch kam ich dann halbwegs puenktlich bei Mark in Hamburg zum Abendessen an. Danach sind wir nach Altona zum Bahnhof, um den Autoreisezug um 22 Uhr nach Loerrach zu nehmen. Im Zug gab es noch das Lunchpaket von Dani und ziemlich schnell verdrueckte ich mich in die Koje, denn am kommenden Morgen soll es sehr frueh losgehen ...

Mmhh, lecker DB-Fruehstueck, Broetchen, Sweeties und duenner Kaffee, genau das Richtige, um nach kaum Schlaf frueh morgens Basel zu durchirren. Zuerst hiess es aber, ohne Koepfe stossen aus der unteren Etage des Zuges heile herauszukommen. Die AT grinste zufrieden vor sich hin, immerhin ist sie zum ersten Mal in Ihrem Leben schneller als 200 km/h gefahren ;) Im dritten Anlauf haben wir es dann endlich geschafft, ohne Benutzung der vignettenpflichtigen Autobahn Basel zu verlassen, um nach frustrierenden 100 km Landstrasse diese dann doch zu kaufen und kommentarlos dieses Land auf der Bahn in Richtung Frankreich zu verlassen. Am Lausanner See verliessen wir die Schweiz und suchten den Einstieg der Grandes Routes des Alpes. Allerdings wollten wir das schoene Wetter nutzen und etwas frueher in die Berge stossen um spaeter auf die grosse Alpenstrasse zu fahren. Auf kleinen und kleinsten Nebenstrassen, teilweise extrem verwirrt durch Baustellen, schafften wir es dann irgendwann auch mal, auf die grossen Alpenstrasse zu finden. Endlich Maennerkurven. Ueber den Col de Corbier, Col de Gets, Cluses, Sallanches, Megeve, Col de Saisses ging es bis nach Albert, um dort auf den Col de Madeleine abzubiegen. Bloederweise war der noch zu, sodass wir leider zurueck mussten. Nach dem Studium der Karten kam letztlich nur noch Col de la Croix de Fer, aber die spaete Stunde erlaubte es nur noch, auf der Bahn bis St. Jean Maurienne zu fahren. Nach dem Zeltaufbau ging es noch in die nette Kneipe am Camping und wir genossen sehr, sehr leckere Pasta mit Kaese/Pilzen und Bier. Unser franzoesischer Parzellennachbar betrieb Caravaning auf extrem hohem Niveau: Sprinter mit Tandemachser inkl. Schuessel und Klima, extra “Abstellzelt” und Golf nebst einem weiterem Trailer in Pferdeanhaengerform fuer die Kueche und die Waschmaschine. Wenn es denn sein muss ...

Der Morgen brachte uns gleich einen Leckerbissen: den Col de la Croix de Fer, kein Verkehr, vergleichsweise gutes Wetter und Kurven ohne Ende. Angespornt durch die kommende Tour der Leiden wollten auch wir den Anstieg nach L’Alp-Huez, allerdings motorisiert, nehmen. Es wurde empfindlich kalt und windig: Respekt fuer die - es muessen Millionen gewesen sein - oben angekommen empfingen uns keine Menschenmassen, dafuer Regen, also wieder runter. Getreu Oph’s Motto, fahre niemals einen Weg zweimal, wollten wir die schwerere Abfahrt nehmen. Vorbei am Altiport - mein Gott, wie sollen da Flieger starten und landen? - ging es bergab bei stroemenden Regen und miesen Bodenverhaeltnissen. An einem Sattel war die Strasse noch zugeschneit, nach einiger Ueberlegung riskierten wir es und versuchten, meine Maschine ueber den Schnee zu bringen. Die AT sank aber ziemlich schnell tief ein und nach einigem Schieben und Racken und dem schaben des Motorschutzes auf Steinen im Ohr schafften wir es dann doch, meine A wieder auf den Asphalt zu bringen. Mit Marks Big waehlten wir eine andere Linie und schafften es schnell und problemlos. Mit einem Schulterblick stellte ich fest, na hoffentlich wird es der einzige Schnee bleiben. Meine Hoffnung wurde enttaeuscht, keine 500m weiter war eine Kehre zugeschneit, aber auch die schafften wir recht problemlos. Nach einigen Kilometern kam eine Rechtskehre, die wieder zugeschneit war, nur diesmal deutlich schlimmer als vorher. Leider gab es keinen Weg zurueck und so suchten wir eine Alternative nach unten. Nach einigem Hin und Her und etlichen Umfallern schafften wir es, Marks Maschine dennoch heile runterzubringen, fuer meine AT waehlte ich eine andere Linie und schaffte es erstaunt voellig problemlos, auch runter. Zum Glueck war es das dann und irgendwann erreichten wir auch wieder die grosse Strasse. Im Regen ging es weiter in Richung Col du Lautaret. Mittendrin hatte ich wieder meine typische Reservepanne, nicht schnell genug auf Reserve umgeschaltet und die Huette sprang nicht mehr an, da kamen Erinnerungen an Norwegen wieder auf. Nachdem die Tanke, die ich ueber 3 km bergab angerollert habe, geschlossen war, mussten wir mit der PET-Flasche Marks Big anzapfen und konnten so meine AT wiederbeleben. Schon bloed, wenn die Karre noch 17l im Tank hat und nicht anspringen will ;)

Nachdem die Maschine nun endlich wieder lief, ging es weiter im Regen bis nach Briancon, dort haben wir getankt und etwas Essen gefangen. Das Wetter wurde zunehmend besser und so wurde die Fahrt ueber den Col d’Izoard eine Wonne: keine Autos, super Asphalt, schoenes Panorama. Endlich bin ich diesen Pass mal andersrum gefahren, auch nicht schlecht. Mittendrin liefen wir auf einem Sportwagen aus D auf, der schon recht forciert seinen Buergerkaefig bewegte, mit uns im Rueckspiegel aber noch zu Bestform auflief. Natuerlich wurde er glorreich hergebrannt, um ihn dann hinter der Passhoehe wieder ziehen zu lassen, weil es da gewisse Beduerfnisse gab ... Ueber Guillestre schnickten wir auf den Col de Vars, wo wir wieder den Spochtwagen trafen, man kennt sich mittlerweile und gruesst sich nett. In Barcolonette machten wir kurz Rast und entschieden uns, den Col d’Allos zu fahren. Natuerlich trafen wir wieder den blauen Renault - irgendsoein Spiderding - und brannten in Rekordzeit den doch recht schwierigen Pass hoch, er vorneweg, was uns so nicht ganz unrecht war, so konnte eben kein Auto uns entgegenkommen ;) Weiter ging es durch Allos und dann entschieden wir, das wir einen doch recht unbekannten Pass mitnehmen wollten, den Col des Champes; sehr enge Kurven und schlechter Belag, dafuer super Panorama und kleine Sprungschanzen (die Wasserablaufrinnen quer zur Fahrbahn). Spaeter erreichten wir Guillaumes und entschlossen uns, einen Campingplatz zu suchen. den fanden wir dann parallel zum Fluss, etwas versteckt. Mit der Abendsonne bauten wir die Zelte auf und genossen abends dann die super Pizza und den guten franzoesischen Wein bei den Betreibern des Platzes.

Der naechste Tag begann mit einem Paukenschlag: dem Gorges de Daliuis, endlose Kurven, super Kurveneinsicht, bester Asphalt und keine Autos. Etwas Erholung nach der Kurvenhatz holten wir uns auf der N202 auf dem Weg zum Gorges sup. du Cians. Wieder endloser Kurvenspass und krasse Landschaft, hier hattes es tolle rote Felsen und eine Strasse, die sich eng an die Felsen schmiegte und immer dem Lauf des kleinen Flusses 2 m tiefer folgte. Der Versuch eines nativen Subaru Treibers, mit uns zu spielen, wurde im Keim vereitelt. Spaeter wechselte die Landschaft und es wurde wieder bergiger. Es gab wieder Paesse. Zuerst nahmen wir den Col de la Couillole durch atemberaubende Landschaften. Gegen Mittag erreichten wir dann Isola und nahmen uns die Zeit, in das Skifahrerretourtenstaedtchen Isola 2000 zu fahren. Ist schon krass, wie so ein Skipistengebiet im Sommer ausschaut. Das Sahnehaeubchen war dann der Aufstieg zur Passhoehe vom Col de la Lombarde, ein schoenes Abenteuer ueber Schotter und ohne Menschen, dafuer mit ordentlich Wind und Kaelte. Dann ging es wieder zurueck und Mark meldete tanken an, er muesste bald auf Reserve sein. Mitten auf dem Colo St-Martin ging die Big aus, Mark wollte ganz relaxt auf Reserve schalten und durfte feststellen, he, die Karre lief ja schon auf Reserve. Nunja, der Tank war leer und wir wussten nun mit Gewissheit, eine 800er BIG hat in den Alpen eine Maximalreichweite von 370 km ;) Aber ich hatte ja mein 43l Spritfass dabei und 2x2l in der PET-Flasche wechselten den Tank und den Besitzer. Das sollte reichen bis zur naechsten Tank. Wenn die denn am Sonntag offen haette. Mitten auf dem Col de Turini hiess es wieder, Benzin zapfen, wieder wechselten 4l den Tank. der Turini ist ein sehr schoen zu fahrender Pass und so erreichten wir bald Sospel und holten uns dann den Col de Braus. Auch nicht schlecht, 50 km von Nizza entfernt solche Paesse, mein Gott, da muesste man wohnen ... Weiter ging es ueber Peille und schrammten an Monaco nur knapp vorbei, danach ging es nach Nizza rein. Die Suche nach dem Hafen erwies sich als nicht so einfach, zumal es auch richig warm geworden war. Gegen 16 Uhr erreichten wir endlich den Hafen und wollten eigentlich wir die Faehrkarten fuer morgen frueh besorgen, aber mein Blick fiel auf die grosse Anzeigetafel. 17 Uhr lief eine Faehre nach Calvi aus, vielleicht gibt es dafuer noch Karten. ich bewachte die Maschinen und Mark versuchte, Tickets zu bekommen, nach endloser Warterei kam er freudestrahlend raus und winkte mit den Tickets. Mittlerweile war der Vorplatz leer und wir waren die Letzten und buchstaeblich mit dem Hochklappen der Tore der Faehre waren wir drinne. Die Ueberfahrt verlief recht unruhig, da es doch recht windig war. 20:45 Uhr erreichten wir Korsika bei bestem Wetter und wir gewannen die Rallye von der Faehre glasklar. Wir suchten uns dann ein kleinen Bungalow auf einer Appartmentanlage und konnten so in Ruhe den Tag ausklingen lassen ...

Gute Tage beginnt man wie immer mit einem Paukenschlag, lt. Reisefuehrer waere die D81b von Calvi nach Olmu die schoenste Panoramastrasse der Insel - enttaeuscht wurden wir nicht. Immer an der Kueste schlaengelte sich die Strasse entlang und hier bekamen wir auch einen ersten Vorgeschmack auf den typischen Strassenbelag in Korsika. In Olmu nahmen wir die D81 zurueck nach Calvi und genehmigten uns dort erst einmal einen Kaffee, nicht ohne von der oertlichen Polizei auf das Fehlen eines Parktickets hingewiesen zu worden. Ueber die D71 ging es langsam in die Berge und ueber schoene Nebenstrecken ueber den Col de Casella. Bei einem Stueck Transfer auf der N197 wurden wir von 2 deutschen Supermotos hergebrannt, die noch von einer Africa Twin eskortiert wurden. Dann erreichten wir die D81 in Richtung St.-Florent und somit das beste, was ich je gefahren bin. Eine einzigartige Kurvenstrecke mit besten Asphalt und sehr guter Einsicht in die Kurven, wir sind mit unseren bebackten Maschinen Schraeglagen gefahren, davon traeume ich heute noch ;) In St.-Florent legten wir eine kurze Pause ein und entschlossen uns dann, Richtung Norden zum Capo Corse zu fahren. Die D33 unten an der Kueste wurde vom Belag her immer schlechter und dann folgte Baustelle auf Baustelle. So wechselten wir schnell auf die kleine Nebenstrecke ueber der D33. Diese Strecke war sehr, sehr schmal und kurvig, man konnte nicht schnell fahren, aber man hatte jede Menge zu schauen. Kurz vor dem Ende der Insel suchten uns schon gegen 15 Uhr einen Campingplatz und fanden den Einzigen, den es in diesem Grossraum gab: den Camping in Port de Centuri, dem groessten Krabbenhafen Korsikas. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Kaffe trinken, lesen, wandern und einem kleinem Service an Mann und Maschine.

Der Morgen begruesste uns mit dunklen Wolken, aber gluecklicherweise ohne Regen. Ueber das Cape Corse ging es auf die Ostseite der Insel in Richtung Bastia auf einer sehr schoenen Kuestenstrasse. Bastia haben wir uns geschenkt und es oberhalb umfahren. Spaeter trafen wieder auf die D81 und nahmen noch den Col de Teghime mit um dann ins Hinterland auf der D38 abzubiegen. Es ging Richtung Sueden auf kleinsten Strassen ohne Autos, aber mit allerfeinstem Panorama. Ueber Oletta und Murato ging es bis nach Ponte Leccia, wo wir erst einmal etwas Essen gefangen haben. Nach ein paar km Transfer auf der N193 bogen wir dann bei Castrja in ein weiteres Highlight Korsika: der Schlucht Scala di St. Regina. Es war einfach unglaublich. Tolle Kurven und Klasse Panorama. Wir liefen dann auf ein Dreierrudel Buergerkaefige in SUV-Form auf, 2 Touristen und dahinter ein Nativespeaker im Terrano. Das Spektakel mussten wir uns anschauen, der Native wurde immer nervoeser und aggressiver. Letztendlich erzwang er sich eine Ueberholmoeglichkeit mit dem Ergebnis, der das vorausfahrende RAV nun ein paar schoene Schrammen an der gesamten rechten Seite haben duerfte, der Fels ist halt haerter als Trompetenblech ;) Wir ueberholten dann auch die Touris und zeigten dann auch bald dem Terrano, wo der Frosch die Locken hat, auch wenn er sich heftig wehrte ;) Nachdem wir Calacuccia durchquert haben, gab es wieder Zucker: den Col de Verggio, man kam sich zwischenzeitlich vor wie im Schwarzwald. Auf der Passhoehe begutachten wir die doch etwas kitschige Skulptur und begannen dann den Abstieg Richtung Evisa. Auf der D84 dann bekamen wir dann den Georges de Spelucca zu sehen, supertolle Panoramen, Kodakpoints ohne Ende ... Abends erreichten wir Porto, nahmen dort den Campingplatz und wanderten runter zum Hafen. Leider wurde das Wetter dann zunehmend schlechter und so mussten wir uns recht schnell in die Zelte verkriechen und unterzogen den Zelten den ersten ernsthaften Regen- und Windtest, nicht ohne vorher noch gut gespeist zu haben.

Der Regen hat morgens aufgehoert, allerdings war der Himmel noch komplett zugezogen und verhiess nichts Gutes. Nach dem Fruehstueck fuhren wir erst einmal Richtung Calvi hoch die D81, kurz vor Galeria auf dem Bocca a Core kehrten wir um und genossen die eben gefahrene Strecken auf nunmehr trockenem Asphalt. Dann ging es zum _dem_ Touristenhighlight in Korsika, den “Le Callanches”. man muss sich das mal vorstellen, ein tarumhaftes Panorama inkl. einer kleinen knuffigen Bergstrasse und dann das: tausende Touristen, die bei der Suche nach dem besten Motiv fuer die Kamera alles vergessen und munter auf der Strasse rumwuselten und Busse, Busse ohne Ende. Kein Spass bei der schoenen Strasse. Naja, egal, haetten wir halt frueher aufstehen muessen. Trotzdem war die Landschaft wirklich absolut sehenswert. Dann ging es weiter ueber Cargese auf der D81 bis Sargone, dann ueber die D70 bis Vico und nach einigem Hin- und Her auf die D1 auf kleinsten Strassen mit nur einer Autobreite Platz. Das alles garniert mit einen tollen Panorama, das man langsam echt muede wird, immer anzuhalten und Fotos zu machen ... Aber beeindruckend war die Stille da oben in den Bergen. Irgendwann erreichten wir dann die N193 und duesten bis Ajaccio um uns dort erst einmal richtig zu verfahren. Umschalten auf Sichtnavigation und wieder raus Richtung Bonifacio, abbiegen auf die D302 und dann war sie da, die Rennstrecke. 16 km bester Asphalt, keine Autos und super Einsicht in die Kurven. Auf dem Bocca die Ajo bogen wir dann ab auf kleinste Nebenstrassen, die uns rund um den Berg fuehrten und wo wir wieder einmal das besondere von Korsikas Nebenstrassen geniessen konnten: Stille und tolle Panoramen. Spaeter erreichten wir wieder die D302 und kreuzten Filitiosa, die einzige korsische Ausgrabungsstaette. In Propriano an der Kueste suchten wir uns einen Campingplatz, nach dem dritten oder vierten Versuch fanden wir _den_ Platz, in den wir uns sofort verliebt haben, ein abgelegener Platz ohne grossen Comfort, mit wenig Campern und direkt am Meer, nur getrennt von einer dichten Hecke. Hier laesst es sich ne Weile aushalten. Der Abend verging mit baden, pflegen, lungern, essen und einem guten Glas Wein.

Am vorletzten Abend haben wir noch zwei nette deutsche Kradisten (Roberto und Michael) auf KTM Adventure und Einzylinder-BMW kennengelernt, die schon mehrfach hier auf diesem Platz campiert haben. Mit den beiden Auskennern der lokalen Umgebung sind wir dann nach einem ausgiebigen Fruehstueck los auf eine geschmeidige Geniesserrunde. Nach einem Stueck Transfer auf der N196 bogen wir in Petreto ab auf die D326 und kamen nach einem recht typischen, aber halt echt korsisch eben, holprigen Stueck Strasse auf eine nagelneue Asphaltstrasse, die heftige schwarze Spuren an den Kurven hatte. Es war ein Teilstück der Rallye Corse, welche erst ein Monat vorher hier ueber die Buehne ging. An einer Kurve genossen wir dann einen Kaffee und zogen dann easy weiter und hielten oefter mal an den Kodakpoints an ... Ueber Aulliene, Zonza ging es weiter nach Carbji auf der D59 auf kleinsten Nebenstrassen bis nach Propriano zum Campingplatz zurueck, nicht ohne vorher n och das Noetigste fuer das Fest mahl am Abend einzuholen. Abends haben wir gemeinsam gekocht und lecker Wein aus dem Kanister getrunken. Das war ein sehr angenehmer Abend, wir haben wir erzaehlt ...

Der naechste Morgen begann eher verhalten, der Abend lag noch in den Knochen. Aber gegen 10 Uhr sind wir dann doch los, weil wir den Rest des ATIC-Rudels in Ajaccio um 12 Uhr von der Faehre abholen wollten. Die D157 schlaengelte sich immer an der Kueste entlang und wir mitten drauf. Puenktlich erreichten wir den Faehrhafen und erwarteten die Jungs und Maedels. Im zweiten Schiff endlich war das Rudel und sie wurden dann auch mit grossem Hallo begruesst. Ich spielte den Leisereiter und praesentierte die Strecke, wie wir vor 2 Tagen auch schon gefahren: die D302. Doelle hing sich gleich hinter mich und wir schnickten dann ziemlich schnell nach oben und warteten dann ;) Wir blieben ausschliesslich auf der D302 und erreichten dann bald den Campingplatz und genossen erst einmal Bier und Paninis in der kleinen Kneipe oben am Camping. Dabei haben wir ein mondaenes Abendessen mit den beiden Maedels, die uns bedienten, ausgemacht. Abends dann ging es hoch und es gab jede Menge Futter und Alkohol und die Partystimmung war praechtig, so praechtig, das Antonio, ein waschechter Korse und somit ein sehr zurueckhalltender Typ dazustiess und zu fortgeschrittener Stunde anbot, morgen fuer uns ein Schwein zu schiessen, welches wir dann abends gemeinsam verdruecken koennten. Coole Sache das ...

Der naechste Morgen begann sehr spaet, der Abend steckten allen noch arg in den Knochen. Gegen Mittag dann brachten Mark, Bommel, Frank und ich es endlich uebers Herz und sattelten die Huehner, auf zur kleinen Fotosafari. Es ging wieder bis Petreto und dann dort auf die D420 auf den Strecken der Rallye Corse. An einem besonders schoenen Stueckchen Landschaft haben wir dann etwas gefilmt, das Ergebnis ist in der Galerie zu sehen ...In Aullene machten wir dann Rast und genossen in einem netten Cafe Kaffee und Cola. Auf der D69 und einem Stueck D119 und D19 ging es dann wieder auf einem Teilstueck der rallye Corse ueber kleinste Nebenstrassen Richtung Propriano, nicht ohne endlich unseren Quotenunfall zu haben. Ich hielt an und Mark war genau hinter mir, leider verschaetzte er sich etwas mit dem Bremsweg und musste dann auf Sand/Split etwa kraeftiger reinlangen, was dann mit einem Wegrutscher ueber das Vorderrad “belohnt” wurde. Der Schnabel der DR Big war dann doch deutlich weicher als mein Hinterrad und es hiess mal wieder: schrauben! Im Camp wurde der Schnabel dann fachmaennisch, teilweise unter Einsatz der oertlichen Flora, geflickt und so konnte dann Mark auch bald zum Schwein essen zur Truppe dazustossen. Der Abend endete dann genau wie der letzte, in einem wildem Gelage ;)

Der naechste Tage verlief zumindest fuer mich sehr ruhig, ich lungerte im grossen Stil herum und zelebrierte faulenzen auf allerhoechsten Niveau. Von Sandrine borgte ich mir ein Buch und las den fetten Waelzer zur Haelfte aus, mein Buch war leider schon aus. Etwas spaeter dann entschied ich mich dann noch zu einer Solorunde. Der Tag endete dann sehr ruhig bei Gruppenkochen und deutlich ruhiger als die letzten beiden Abende, man wird halt halt nicht juenger ;)

Nun sollte es dann endlich nach Sardinien zum eigentlich ATIC-Treffen gehen. Das ganze Rudel packte und dann gab es noch lecker Fruehstueck. Danach ging es los nach Bonifacio auf der N196. Die Strasse schlaengelte sich sehr schoen an der Kueste entlang und bot etliche schicke Kodakpoints, die Frank als letzten Mann immer wieder zu einem Halt “zwangen”. Die Faehre stand schon im Hafen und so blieb uns kaum Zeit, das doch recht schoene Staedtchen zu bewundern. Bei doch recht hegfigem Mistral schwankte die Faehre nach Sardinien, die Ueberfahrt dauerte etwa eine Stunde. In Sardinien dann gab es einige Unstimmigkeiten bzgl. tanken und Routenfuehrung und auch das fahren in einer Gruppe von 10 Moppeds strengte sehr an, sodass Frank, Doelle, Mark und ich beschlossen, nach dem Kurztreff mit Micha und Nina in Olbia in kleinerer Gruppe nach Bari Sardo zu fahren. Ueber die Autobahn fuhren wir bis nach Dorgali, um dann dort die SS125 zu geniessen, eine traumhafte Strasse immer am Berghang entlang bei nicht mehr so heissen Temperaturen wie in Santa Teresa. Gegen 20 uhr erreichten wir das Camp in Bari Sardo und haben damit die andere Gruppe glasklar hergebrannt ;) Nachdem wir dann die Zelte aufgebaut, kam auch die andere Gruppe und dann auch der erste Stress mit dem deutschen Michel auf dem Platz. Oph musste als Kurzhaxler etwas mit seiner Maschine rangieren und das aergerte offenbar ein camper, der geleich wutentbrannt hergerannt kam und sich beschwerte: “die Karre muss ja nicht die ganze Zeit laufen!”. Oph war gleich restlos bedient: “Willkommen in Deutschland”, schon komisch, manche Landsleute ... Am Abend trafen wir uns dann in der Campingplatzkneipe und assen lecker und sehr preiswert. Nach einem langem Abend bei viel Wein und Bier ging es dann ab in die Heia.

Zeit zum ausschlafen. nach dem Fruehstueck ging es mit Frank, Mark, Cagiva-Michael und Bernd zu einer nativen Bergrunde auf schoenen Strassen. Ueber Lanusei ging es dann zum Lago Alto de Flumendosa auf kleinsten Nebenstrassen in die Berge, die wir uns auch noch mit Rindern und Schafen teilen mussten. Ich habe schon die ganze Zeit gemerkt, das ich mich nicht so gut fuehle, die Kurven wurden nicht so recht rund und so beschloss ich, das ich mich von der Gruppe zu trennen undeasy ins Camp zu fahren. Ueber Seui und Gairo ueber herrlich kurvige Strassen ging es dann zurueck nach Bari Sardo. Abends gab es wieder lecker Futter in der Kneipe und danach das uebliche ATIC-Gelage vor Bungalow 4. Nachts um 2 Uhr schaffte ich es dann endlich dort wegzukommen und in mein Zelt zu kommen, um etwas Schlaf zu finden.

Nach dem Gelage vor bungalow 4 ging es mir dann am kommenden Morgen eher schlecht und so beschloss ich, heute deutlich kuerzer zu treten. Die Klamotten wurden etwas geordnet, ein kleiner Service an der Maschine gemacht und dann wurde auch mal der Strand begutachtet. Am spaeten Nachmittag bin ich dann doch noch einmal zu einer kurzen Runde mit Frank gestartet, wir haben halt Fotosafari gemacht und auch ein paar Videos an den teilweise unglaublichen Strassenfuehrungen gemacht. Abends gab es wieder Futter in der Kneipe, bei den Preisen dort musste man nicht selber kochen.

An diesem Morgen ging alles sehr langsam, wir hatten ja Zeit, also in Ruhe packen, dann aufroedeln und mit den Jungs und Maedels ausgiebig fruehstuecken. Gegen Mittag sind wir - Udo, Mark, Frank und ich - dann zu unserer Bluemchenpflueckertour nach Olbia aufgebrochen. Wir haben oefter mal angehalten und viele Fotos geschossen, die Tour hinzu haben wir ja im D-Zug Tempo absolviert und konnten somit nix fotografisch festhalten. In Olbia haben wir dann die Faehrtickets klargemacht und sind dann noch in die Stadt rein, um ausgiebig zu essen und zu trinken. Abends ging es dann auf die Faehre und schnell haben wir uns ein paar Schlafplaetze in der Naehe der Kinderspielecke reserviert und gingen dann zum gemuetlichen Teil des Abends ueber: die gute Flasche Wein, die schon 5000 km in Marks Packsack reiste, wurde stilvoll gekoepft. Als dann bei den Kiddies zu spaeter Stunde endlich Ruhe einkehrte, konnten auch wir noch 4 Stunden Schlaf fangen ...

Nach einer doch eher unruhigen und vor allem zu kurzen Nacht klingelte der Wecker um 5 Uhr morgens. nach einem Espresso Dobio und einem Croissant ging es runter in den Bauch des Schiffes und rauf auf die Maschine. Diesmal haben wir die Rallye vom Schiff glanzlos verloren, da war leider nix zu machen. Udo ist dann solo los fuer ein paar Tage Toskana, Mark, Frank und ich wollten auf der SS12 bis zur Po-Ebene und dann weiter zum Gardasee. Auf der SS12 ging es durch Pisa und durch Luca und dann ging es hoch in die Berge. Ich mein’, wir haben Anfang Juni und es regnet und als wenn das noch nicht genug ist, sind die Strassen auf dem Pass oben mit Schneematsch bedeckt und es sind lauschige 0°C. Da kommt doch echtes Sommer Feeling auf ;) Im Tal unten wurde es wieder waermer und ziemlich schnell erreichten wir Modena noch vor dem Mittag. Hier haben wir dann spontan umdisponiert, die restlichen 800 km schaffe ich auch locker am Stueck, ohne das es noch eine Nachtfahrt wird, also bin ich solo los und bei gemaessigten Knallgas stur die bahn nach Hause gefahren. Es wurde dann in Deutschland wieder kuehler, so kalt, das ich dann puenktlich um 21:30 Uhr zu Hause an der Garage von meinen beiden Maedels mit dem Spruch: “Du bist ja ganz blau im Gesicht” begruesst wurde.

Was fehlt noch? Das Fazit. Auch wenn es diesmal kein offizielles ATIC-Meeting war, der Spirit ist nach wie vor da und es hat mit den Mitstreitern wieder sehr, sehr viel Spass gemacht, so verbringt man gerne seine Urlaube ;)

Frank hat mit seiner Digitalkamera ein paar Videos gedreht, ich habe die mal ein wenig zusammengeschnitten, das Ergebnis ist das (DivX, 13 MB) hier.