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Tunesien 2005
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Die Husky wollte mal wieder nach Afrika - ist ja auch das urspruengliche Gelaeuf fuer so einen Schlittenhund. Diesmal - wie immer - mit Nick, dazu noch Spati und Paul. Alles in allem eine bunte Mischung, Husqvarna TE410, KTM EXC200 und zweimal Suzuki DRZ400, den Support leisteten Mitsubishi und Nissan mit einem L300 und einem Navara Pickup.
Der Urlaub begann wie es sich gehoert mit einem Paukenschlag: einem Ticket fuer das Halten im Halteverbot auf einer Autobahnraststaette. Irgendwann Donnerstag abend dann erreichten Nick und ich Goettingen, wo wir Spati und Paul treffen wollten. Schnell wurden die Maschinen umgeladen und das Gepaeck verstaut und dann ging es auch schon an die Teigware nebst Rotwein. In den naechsten zwei Tage muessen wir nach Genua zur Faehre kommen, nach ca. 600 km erreichten wir Dietfurt in der Schweiz und besuchten Uwe, ein potentieller Mitfahrer, der leider aber keine Zeit mehr hatte. Der Abend verging bei Gespraechen und Alkohol wie im Flug und dann war es fast schon wieder morgens. Es ging weiter bis Genua, das Wetter wurde immer schlechter, so schlecht, das ich mir beim Anblick der Wellen auf dem Wasser langsam Sorgen bzgl. der Ueberfahrt machte. Wie es sich gehoert, hatte die Faehre schon bei der Ankunft 2 Stunden Verspaetung, die dafuer genutzt wurde, zu versuchen, die Rueckfahrttickets umzubuchen, denn zwei Tage vor Abfahrt haben wir festgestellt, das die Rueckfahrt 1 Woche zu spaet gebucht worden ist. Allerdings stellte sich heraus, das wir das erst in Tunesien machen koennen. Gegen 19 Uhr legte die Faehre ab und stemmte sich gegen den Wind. Als gelernter Schiffbauer macht einem natuerlich Seegang ueberhaupt nix aus, man verbringt einfach gerne einen Grossteil der Nacht im WC und/oder im Bett und Moeven fuettern? Nie im Leben! ;) Tagsueber wurde es etwas ruhiger, aber auch nur solange, wie Sardininen steuerbord lag, dann ging es wieder los, das olle Gewackel. Als alte Wuestenfuechse haben wir die Formalitaten schnell erledigt und auch garnicht beim GPS deklarieren geflunkert, ganz ehrlich!
Dann endlich erreichten wir Afrika und legten im Hafen von Tunis an. Dann begann das Spiel wieder, die Motoren im abgeschlossenen Ladedeck muessen natuerlich schon 30 Minuten vor Oeffnung der Luke warm gelaufen werden und ausserdem ist es eminent wichtig, unbedingt eher als das Fahrzeug links oder rechts aus dem Bauch der Faehre rauszukommen. Am spaeten nachmittag endlich haben wir den Zollbereich verlassen und wollten nun direkt am Hafen versuchen, die Tickets umzubuchen. Ging natuerlich nicht, das musste am Montag direkt im Zentralbuero der Faehrgesellschaft in Tunis getaetigt werden. Also sind wir los nach Sidi Bou Said in dieses eine grosse Hotel, wo nach Aussage von Spati immer die Wuestenfahrer absteigen. Nunja, diesen Abend waren wir die einzigen Wuestenfahrer. ;)
Am naechsten Morgen ging es recht frueh nach Tunis und zum Reisebuero. Erstaunlicherweise ging die Umbuchung recht schnell und unkompliziert und so konnten wir gen Sueden Richtung Douz starten. Zwischendurch in einem pittoresken Dorf haben wir zum Lunch gehalten und uns aber wirklich kraeftig abzocken lassen - das haben wir allerdings erst auf dem Heimweg im selben Dorf mitbekommen ;) Abends erreichten wir endlich den Camping Sahara in Douz und so langsam war jeder reif fuer die Wueste. Das allabendliche Ritual wurde gelebt, Zelte aufbauen, kochen, essen, Bier trinken, schnacken, schlafen.
Der Einstieg und das Trainingslager fuer die Koenigsetappe zum Roten See sollte eine Direktverbindung von Douz zum Sandrosenfeld sein. Nach einem kurzen Stueck Asphalt ging es auch schon los in den Sand und wir haben uns dann alle aber wirklich die volle Packung geholt. Natuerlich schoss jeder wie bloede los, als der erste Sand da war und schnell waren wir weitverstreut und jeder baggerte im Sand oder schob oder fluchte oder beides gleichzeitig. Irgendwann war dann auch endlich sowas wie eine Gefuehl fuer den Sand da und man fuhr fluessiger. Und mutiger ;) So gab es dann auch die ersten Verluste: ich fuhr im zweiten Gang eine recht lange Duene herunter und wollte im unteren Drittel etwas das Gas rausnehmen, damit ich nicht in der Senke auffschlage. Was mir nicht so recht gelang, vielmehr stand das Gas fest auf Vollgas, offenbar hat sich beim Sturz vorher irgendetwas verhakt. Nunja, der Aufschlag am unteren Ende der Duene war nicht so nett, ich kugelte mit der Husky um die Wette und letztendlich lag das Teil hoechst eigenartig verdreht auf mir und es brutzelte lustig aus der Fussgegend heraus. Erste Versuche, sich zu befreien schlugen fehl, Hilfe war nicht zu erwarten, es war ja so richtig keiner in der Naehe. Mit viel Gebruelle und Gezerre endlich kam ich frei und die Maschine konnte geborgen werden. Dummerweise war an weiterfahren nicht zu denken, das Gas klemmte auf Vollgas irgendwo am Vergaser. Also schrauben, wie immer in der besten Mittagshitze. Es stellte sich heraus, das etwa Sand in den Vergaser gekommen ist und somit das Teil auf Vollgas festklemmte. Nach einer gruendlichen Reinigung lief die Maschine wieder und mein laedierter Ruecken schmerzte auch nicht mehr ganz so doll. Dann ging es weiter, allerdings etwas ruhiger und mit mehr Respekt ;) Bloederweise haben wir uns fuer den Start ins Sandvergnuegen wirklich den allerschlimmsten Weichsand der Gegend ausgesucht, so richtig machte das keinen Spass. Das einen Mal bin ich schoen fluessig gefahren bis mir auffiel, das das Motorrad garnicht mehr unter mir war. Nachdem ich im Sand aufschlug stellte ich fest, das der Bock 5 m weiter hinten mit einem komplett (!!) eingesandeten Vorderrad friedlich in der Wueste stand. Ne, so macht das wirklich keinen Spass und wenn das so weitergeht, kann mir die Wueste langsam gestohlen bleiben. Nick hat auch so seine Erfahrungen mit Weichsand gemacht und sich auch einmal ueberschlagen, ausser, das das Heck angebrochen war ist zum Glueck nix passiert, Spati und Paul hatten auch mit der Materie arg zu kaempfen. Irgendwann haben wir das abgebrochen, das naechste Cafe angesteuert und die dortigen Vorraete an Cola dezimiert. Zurueck im Camp haben wir die Maschine von Nick mit echten McGuiver Methoden repariert und beschlossen, das wir heute keine Lust mehr haetten. Den Abend verbrachten wir mit Tourenplanungen fuer die naechsten Tage und mit Wunden lecken.
Am naechsten Morgen sah das alles wieder ein wenig anders aus - die Wueste ruft. Also sind wir erneut los, um das Sandrosenfeld zu erreichen. Diesmal waren wir cleverer und fuhren erst einmal etliche Kilometer Strasse bis El Fouaour, dort bogen wir auf die Piste zum Sandrosenfeld ab. Und langsam kam der Spass zurueck, die Piste lies sich gut fahren, war doch aber recht anspruchsvoll, Highspeedetappen wechselten sich mit trialartigen Einlagen ab und es gab jede Menge Sand und kleine Sprunghuegel- und duenen. Mittendrin machten wir eine kurze Rast an einem Brunnen und erreichten nach einem kurzem Verfahrer dann endlich das Sandrosenfeld. Jeder hat ein paar kleine Sandrosen gefunden und eingepackt und dann ging es basisdemokratisch an eine Entscheidungsfindung: zurueck auf dem gleichen Weg oder doch die restliche Tour mehr oder weniger querfeldein. Als dann am zu ueberwindenen Duenenfeld in weiter Ferne eine Gruppe Quads auszumachen war, die dieses Duenenfeld gerade ueberwinden, war die Entscheidung gefaellt. Dieses ca. 50 bis 70 m hohe und etwa 750 m breite Duenenfeld haben wir dann mehr oder weniger auf den Spuren der Quads ohne groessere Probleme ueberwunden - so langsam bekamen wir ein Gefuehl fuer den Untergrund. Mittendrin bemerkte Nick, das seine KTM etwas eigenartige Geraeusche machte und einmal uebergekochte. Nach einer kurzen Rast fuhren wir dann doch weiter um nach 3 km dann entgueltig aufzuhoeren, die KTM ging immer aus und machte besorgniserregende Geraeusche und lief extrem unwillig, unsere Erstdiagnose: kein Zuendfunke, weil die Kerze voellig verdreckt war. So konnten wir natuerlich nicht weiterfahren und der Beschluss, umzukehren war logisch. Dummerweise befand das die KTM nicht und quittierte nach 2 km Rueckweg komplett den Dienst und war nicht wieder zu reanimieren. Was nun? Eine Bergung per Gelaendewagen kam hier nicht in Frage. Nach einigem Hin- und Her beschlossen wir, das Spati und Paul nach Douz fahren und den Pickup holen, waehrenddessen Nick und ich den Duenenguertel zu Fuss und mit der Husky ueberwinden und machten einen GPS-Punkt als Treffpunkt aus. Die beiden duesten dann los und wir praeparierten uns fuer die Duenenfeldueberquerung. Die Position der KTM wurde im GPS vermerkt, vorher haben wir sie einem Duenental mehr oder weniger getarnt und gesichert abgestellt. Nick ist dann zu Fuss die ca. 3 bis 4 km losmarschiert, keine leichte Aufgabe in Crossstiefeln und Marschgepaeck. Ich habe mich etappenweise ueber das Duenenfeld gehangelt und immer wieder auf Nick gewartet, weil wir nur ein GPS hatten und die Spuren durch den Wind recht schnell verwischt worden waren. Nach etwa 2 Stunden haben wir den GPS-Punkt erreicht und liessen uns nieder, um zu warten. Irgendwann sind wir dann doch noch aufgebrochen und haben eigentlich eine goldene Regel gebrochen und haben uns zu einem anderen GPS-Punkt bewegt, der auf unserer Route von der Herfahrt lag und deutlich leichter fuer ein 4x4 zu erreichen war. Die Jungs mussten zwangslaeufig da vorbei und so war das in unseren Augen keine Risiko. Langsam wurde es dunkel, der Sonnenuntergang wurde von uns genossen und langsam fingen wir an zu frieren es hat angefangen zu winden, die Sonne war verschwunden und wir hatten nur duennes Crossgeraffel an. Dann war ploetzlich die Nacht da, das Wasser und die Kippen fuer Nick waren alle. Unsere Prognosen bzgl. der Ankunft des Nissans trafen mehr oder weniger gut ein und so freuten wir uns nach etwa 3 Stunden ueber ein Scheinwerferpaar, was in der Ferne endlich zu sehen war ;) ich glaube, ich habe mich noch nie so ueber einen Autoscheinwerfer gefreut ... Die Husqvarna haben wir dann aufgeladen, es gab Cola und dann sind wir nachts die Piste nach Douz zurueckgefahren: auch eine neue und spannende Erfahrung.
Wie bergen wir nur die olle KTM? Unsere grosse Hoffnung war, das wir eine passende Zuendkerze finden und sich die Maschine beleben laesst und wenigstens den Duenenguertel mit eigener Kraft ueberwinden kann. Den Vormittag verbrachten wir damit, in Douz eine passende Kerze zu finden, das war etwas schwierig, weil wir einerseits die Kerze im Mopped gelassen hatten und andererseits eine Zweitakt-KTM in Tunesien her unueblich ist und sich somit keine originale Kerze auftreiben liess. Letztendlich fanden wir eine passende Autozuendkerze, Hauptsache, das Teil funkt. Dann sind wir zu viert im Nissan los. Nach Ankunft am Duenenfeld setzten wir unseren Plan durch: wir fuhren so dich wie es nur ging mit dem Pickup an das Duenenfeld und Nick und ich gingen zu Fuss rueber und versuchten die Maschine zu reanimieren. Die anderen beiden wollten solange warten. Wenn es nicht klappt, muss die KTM zu Fuss geborgen werden, dazu hatten wir Spanngurte und Sandbleche dabei. Wenn es also nicht klappt, muss ich zurueck marschieren und die beiden mit einem vereinbarten Signal - schwenken einer blauen Muelltuete ueber den Kopf oben auf dem Duenenkamm - benachrichtigen. Also haben Nick und ich uns fuer diese Aufgabe praepariert: lange Kleidung, Trinkrucksack, Werkzeug, Kerze und die Muelltuete ;) Die 3 km zur KTM haben wir in ca. 45 Minuten geschafft, leider liess sich wie befuerchtet, die KTM auch mit der neuen Kerze nicht starten, es gab nicht einmal einen Zuendfunken. So bin ich wieder los, marschieren in der Wueste macht ja besonders mittags Spass und bin zurueck auf den Kamm des Duenenfeldes. Mehrfach habe ich dann die besagte blaue Muelltuete geschwenkt, aber es tat sich nicht allzu viel am Pickup und so bin ich eben noch komplett bis zum Auto runtermarschiert - kann man ja auch als Training betrachten ;) Gemeinsam sind wir dann mit Spanngurten und Sandblechen los. Die Spanngurte haben wir direkt unten an den Enden der Gabel befestigt, damit wir beim ziehen die Maschine gleich aus den Sand rausziehen. Erstaunlichweise ging das Ziehen mit 2 Mann sehr gut, Nick hat gelenkt und etwas geschoben. Recht schnell erreichten wir ohne groessere Probleme das Duenenfeld und setzten an den steilen Stellen dann die Sandbleche ein, auf einem stand die KTM, das andere wurde davor gelegt und es wurde weiter geschoben/gezogen. Nach 3 Stunden haben wir den Pickup erreicht und waren wirklich positiv ueberrascht, das es doch keine tagesfuellende Aufgabe geworden ist. Abends im Camp in Douz gab es den grossen technischen Dienst an uns selber und Nick hat uns dann alle zum essen eingeladen bei lecker Wein. Schlafen konnten wir an diesem Abend alle seeehr gut ;)
Nun waren wir zwar moppedtechnisch dezimiert, aber extrem motiviert, den Tanbouine zu erreichen. Die KTM liessen wir im Camping Desert stehen und fuhren nun nach dem tanken, Vorraete auffuellen und Wasser fassen los, erst einmal in Richtung Ksar Ghilane bis zum Cafe du Parc. Als einziger Kradist bewegte ich meine Husqvarna, der Rest sass in den Gelaendewagen. Am Abend hatten wir noch einen italienischen Endurofahrer kennengelernt, der am naechsten Tag zum Tanbouine und wieder zurueck wollte. Mit ihm gemeinsam fuhr ich dann schon mal zum Cafe voraus, der alte Sa** auf seiner XT350 liess es derart gluehen, das ich meine liebe Muehe hatte, ihn nicht zu verlieren. Nach einer Weile warten kamen die Jungs an, leider mit einem kleinem technischen Problem am L300, die Koppelstange war zerbrochen. Nach einigem Hin- und Her packte ich das Teil in den Rucksack und dueste allein zurueck nach Douz und liess es dort von einem Mechaniker schweissen, nach einer Cola stellte ich meine Bestzeit auf der Strecke ein und landete nach insgesamt nur etwa 1,5 Stunden wieder im Cafe. Der Einbau ging schnell und dann fuhren wir auch schon weiter. Die Piste war mehr oder weniger anspruchslos, zumindest auf einem Mopped und nach einer Weile erreichten wir erst den Pistenabzweig weg von der Piste nach Ksar Ghilane und dann einen Zaun mit einem grossen Tor drin; die Route ging da geradewegs durch. Ein heraus geeilter Tunesier erzaehlte uns, das hier ein Reservat fuer Dromedare eingerichtet und man natuerlich nicht durch koenne, wir sollten immer am Zaun langfahren, irgendwann nach ca. 20 km komme man wieder auf die alte Piste rauf. Super! Da wir die Verspaetung nicht mehr einholen konnten, mussten wir ca. 10 km vor dem Tafelberg abbrechen und unser Nachtlager aufschlagen. Der Wind hat extrem aufgefrischt und so war es sehr schwierig, das Essen ohne Sand zu kochen und zu sich zu nehmen. Eigentlich war es unmoeglich ... Spannend an unserem Nachtlager waren ploetzlich ein paar schwalbenaehnliche Voegel (Weissbuerzelsteinschmaetzer), die extrem zutraulich waren und schlussendlich sogar im Bus uebernachtet hatten, weil sie sich haeuslich auf dem Moppeds niedergelassen hatten ;)
Der Morgen brachte etwas weniger Wind und schon sehr frueh sind wir dann losgefahren und haben versucht, der Route zum Tanbouine zu folgen. Allerdings stellte sich das als recht schwierig heraus, zweimal landeten wir in Duenenkesseln, wo wir mit den Gelaendewagen nicht rueber konnten. Mittags brachen wir frustriert ab und fuhren zurueck in die Naehe unseres Nachtplatzes. Mitten beim schmollen sahen wir in der Ferne einen Konvoi von Gelaendewagen, vorne ein weisser Pickup mit blauer Plane, ein untruegliches Zeichen fuer einen einheimischen Fuehrer. Im Spitzentempo sind wir den Jungs hinterher und haben die dann beim essen abgefangen. Es war eine Gruppe Franzosen, die eine gefuehrte Tour zum Tafelberg machten. Wir durften uns anschliessen und stellten fest, das wir den Einstieg durch das Duenenfeld um ca. einen Kilometer verpasst hatten. Wenn Auskenner vorausfahren, dann ist es relativ einfach, auch sehr schwer erscheinende Passagen gut mit einem Gelaendewagen zu durchfahren. Fuer eine Enduro war das glasklar ein Heimspiel ;) nach ca. 2 Stunden waren wir dann auch schon am Tafelberg, warum nicht gleich so ... den Abend verbrachten wir mit den Vorbereitungen fuer die Tour zu den Roten Seen, die Spati und Paul morgen machen wollten. Nick konnte ja nicht und ich zeigte mich solidarisch und blieb auch im Camp.
Am naechsten Morgen wurden wir durch den mehr oder weniger ungedaempften Laerm zwei sich warmlaufender DRZ 400 geweckt. Und es war sehr frueh ;) Die Jungs sind ganz frueh im Morgengrauen los, im Gepaeck einen Notfallplan fuer uns alle, falls irgendetwas passiert. Wir haben uns dann einen echt gemuetlichen Tag bei allerdings immer heftiger werdenden Wind gemacht, den Tafelberg erkundet und einfach nur gelungert. Abends nach 10 Stunden Fahrt kamen die beiden Jungs wieder, ziemlich geschafft und ohne Freundengeschrei, die roten Seen haben sie nicht erreicht, 12 km vor dem Ziel mussten sie umkehren.
Heute wollen wir den Tanbouine verlassen und haben kein all zu gutes Gefuehl dabei: die Herfahrt war nicht unanstrengend und wir haben die Route nur mit den einheimischen Fuehrern gefunden. Wir hatten zwar jede Menge GPS-Technik mit und die Route auch ordentlich mitgetrackt, aber die hohen Duenenguertel ueberwindet man nicht mit sturem Trackbacking, sondern man muss halt das Gelaende lesen, da es gerade fuer die Autos absolut nicht einfach sein wird. Zu diesen Bedenken gesellte sich dann auch noch ein heftiger Wind, der keine Weitsicht zuliess und alle Spuren laengst verweht hat. Nick und ich haben den Spaehtrupp mit dem Moppeds gespielt, Spati und Paul fuhren in den 4x4s hinterher. Den ersten Duenenguertel haben wir schnell gefunden und nach einigem Hin- und Her auch ueberwunden, hier schon habe ich den beiden Jungs Respekt gezollt. Den zweiten Guertel haben wir auch schnell gefunden und relativ easy bis auf einen leichten Eingraber ueberwunden. Danach fielen mir und den anderen jede Menge Steine vom Herzen. Der Rest bis zur Piste war dann Kinderkram bis auf die fehlende Kuehlung der Maschinen durch heissen Rueckenwind. Danach haben wir uns getrennt, Nick und ich sind alleine los mit geplantem Treffpunkt Cafe du Parc. Die Strecke sind wir sehr zuegig gefahren, allerdings ohne GPS, die Orientierung war relativ einfach, mein GPS war in der Jackentasche und das III+ an Pauls Maschine gab immer wieder aufgrund der Vibrationen den Geist auf. Nach etwa einer Stunde haben wir im Sandsturm das Cafe erreicht und dort erst einmal etwas gegessen und jede Menge getrunken. Nachdem die beiden Autos da waren, haben wir uns wieder getrennt auf den Weg nach Ksar Ghilane gemacht. Die Strecke kannte ich schon ganz gut von frueheren Urlauben und so ging es teilweise mit Vollgas ueber die Pisten. Das Wetter wurde etwas besser, der Wind liess aber nicht nach, dafuer kam gnadenlose Hitze. Nach 2,5 Stunden haben wir Ksar Ghilane ohne Probleme erreicht. Zwischendurch haben wir irgendwann mal entscheiden, nur noch nach GPS-Pfeil zu fahren, das daemliche "umdieduenefahren" wurde uns zu anstrengend ;) Mittendrin trafen wir auf eine grosse Gruppe franzoesischer Allradtouristen, die sich dort etwas eingebuddelt hatten. Als wir da aus der Ferne angeballert kamen, zueckten die alle ihre Kamera und wir legten natuerlich einen geschmeidigen Zieleinlauf hin ;) In der Oase dann das uebliche: Cola, Tee und baden im Pool. Natuerlich war wieder alles voll mit "Click!N!Go" Touristen inkl. Japaner ;)
Der Wind hat am Morgen noch mehr aufgefrischt und sich zu einem ordentlichen Sandsturm gemausert. Fuer Nick und mich war heute Ruhetag, gestern wurden die Moppeds und Koerper genug geschunden, ausserdem wollte ich am Schlittenhund einen kleinen technischen Dienst machen. Spati und Paul sind aber los auf eine grosse Oasenumrundung. Ganz nett waren unsere Zeltplatznachbarn, zwei Jungs aus Straubing mit ihrem ExTec-Landrover. Den Tag verbrachten wir mit am Pool hocken, lesen, Cola trinken und Pauschis gucken und der Abend wurde nach dem Abendessen im Restaurant (es gab wie immer Nudeln mit Haehnchen) nicht mehr allzulang.
Langsam mussten wir den Heimweg angehen, alles wie gehabt, Nick auf geborgter DRZ400 und ich sind mit den Kraedern los und Paul und Spati folgten mit den Autos. Diesmal wollten wir die Pipelinepiste nach Douz nehmen. Vor der Piste allerdings muckte die Husky etwas rum, nahm kein Gas an. Beim Luftfilter reinigen habe ich es wohl etwas zu gut gemeint und zuviel Luftfilteroel benutzt, das kam nun alles seitlich am Luftfilterkasten wieder raus. Aber dann ging es wieder und wir konnten die 80 km Piste in Angriff nehmen. Die Reifen (MeFo Sandmaster), die bis dahin eine sehr gute Figur gemacht haben, bekamen extremen Zahnausfall, nach der Piste waren die Reifen einfach mal voellig zerstoert. Die Michelin Desert auf der DRZ sahen deutlich besser aus. Naja, dafuer kosten die MeFos nur ein Drittel ;) Am Cafe Sahara haben wir dann wieder auf die Jungs gewartet und dann gemeinsam etwas gegessen. Die Maschinen wurden dann auf den Pickup geladen und dann sind wir weiter nach Douz zum Camping Desert. Die KTM von Nick stand noch da und als neuer Zeltnachbar ein nerviger Typ aus Deutschland mit seiner 640er LC4, an der alles, aber wirklich alles, was nicht orange war, so eingefaerbt wurde. Coole Sache, so Klamotten fast ausschliesslich von KTM, Zahnbuerste, Waschbeutel ... Wir haben ein wenig geschnattert, allerdings recht zaeh. Abends sind wir nochmal rein nach Douz und haben uns alle die Haare schneiden und rasieren lassen.
Am naechsten Tag haben wir alles aufgeroedelt und sind den ganzen Tag mehr oder weniger ereignislos nach Nabeul ins Hotel Jasmin gefahren, abgesehen von den nunja, interessanten Ueberholmanoevern der Tunesier. Der Rest war alles bekannte Routine, zum Hafen fahren, vorher alles volltanken, mit dem Schiff bei bestem Wetter nach Genua, von dort weiter zu Uwe in die Schweiz und am folgenden Tag nach Goettingen und von dort nach Hause nach Cottbus.
Toll wars, Schlittenhunde taugen fuer Afrika und KTM Zweitakter nicht. Gelaendewagen meistern erstaunliche Passagen im Sand und der Tee ist noch immer gut wie frueher. Wie sagen die eBayer immer: gerne wieder. Oder wir ich zu sagen pflege: "Respekt fuer diese coole Performance!"
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