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Rumaenien 2002

Rumaenien 2002 - Unfahrbar

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Unfahrbar. Das Wort der Woche. Nun sitze ich mal wieder im Van, hinten auf dem Trailer schaukeln die 3 Moppeds, Micha faehrt, Enduronovize Elvis raucht und sinniert beim Blick auf die ungarische - voellig platte - Landschaft ueber die Befahrbarkeit: unfahrbar. Das Ziel ist wieder einmal Zacharia in Borlova, Rumaenien. Nicht die Enduromania, sondern einfach freies Enduro fahren im Banat der Westkarpaten. Diesmal fuhren wir nicht gleich zu Zacharia, sondern besuchten Marek, den ehemaligen polnischen Motocross-Champion, den Michael im Fruehjahr kennengelernt hatte. Marek leitet eine Niederlassung von Eybl in Deta, einem Zulieferer von Lederlenkraedern und Lederbezuegen fuer die europaeische Autoindustrie. In Timisoara gab es wider Erwarten leckerstes Essen von einem echten Italiener, das volle Programm, absolut lecker und zudem sehr preiswert. Zumindest fuer deutsche Verhaeltnisse, zu viert haben wir einen Monatslohn eines Rumaenen vertilgt.

Am naechsten Morgen haben wir dann das Werk besichtigt, wir waren sehr ueberrascht, mitten im rumaenischen "Nichts" ploetzlich ein modernes Werk zu sehen. Die Lederlenkraeder fuer Mercedes Benz, Toyota und Volkswagen werden wirklich in Handarbeit gefertigt. Sehr interessant, wie die einzelnen Arbeitsschritte dort von den Maennern und Frauen getaetigt wurden. Jaguar laesst bei Eybl die Lederausstattung fertigen, es ist schon erschreckend, wie lange es dauert, bis soetwas fertig ist.

Gegen Mittag sind wir dann wieder los und haben uns auf den Weg nach Borlova gemacht. Die Wiedersehensfreude war gross bei Zacharia, die Freude ueber das Wetter hielt sich allerdings in Grenzen. Seit Tagen hat es hier geregnet, mit dem Ergebnis, das die Wege hier total aufgeweicht waren und somit nicht mehr so schoen zu fahren waren. Fix abgeroedelt, etwas Essen gefangen und dann auch schon auf die Moppeds geworfen - die Einfuehrungsrunde sollte unter die Stollen genommen werden. Wie immer am ersten Tag ging es ging langsam los, Michael musste erst einmal seine nagelneue EXC 250 Racing (Viertakt) einfahren und Elvis sich an die von Michael uebernommene EXC 200 gewoehnen. Turnu Ruini. Die Wege fuhren sich wirklich sehr schwierig, es nieselte leicht, die Brille beschlug andauernd und man eierte mehr rum als das man kontrolliert fuhr. Aber daran gewoehnte man sich ganz schnell und die Freude am Fahren kam schneller als erwartet. Die lange Auffahrt nach Turnu Ruini sind wir dann schon recht schnell hochgeflammt und oben an der Ruine musste mit einer Pause das Endorphin abgebaut werden. Das Wetter hat sich leicht gebessert, es nieselte kaum noch, allerdings war es oben auf dem Berg recht neblig. Dann sind wir weiter unsere Runde in den Wald gefahren, immer schoen runter und hoch, alles kein Problem. Gelegentlich fuhren wir weite Umwege, da viele umgefallene Baeume den Weg versperrten. Unser Novize Elvis schlug sich erstaunlich gut auf der EXC 200 und bereute es nicht mehr, keine 250er oder gar 300er Zweitakt genommen zu haben ;) Das einzige Hindernis auf dem Nachhauseweg war mal wieder der Schlamm, aber man gewoehnte sich immer mehr dran.

Nach dem Duschen hiess es dann warten, Marek kuendigte sich an und Rainer sowie Frank waren auch nicht mehr weit. Nach dem grossen Hallo gab es dann das leckere Essen von Anna und zum Abschluss dann wieder Bier und Wein. Der Abend endete relativ frueh, weil die Jungs aus Wildeshausen doch recht platt nach 22 Stunden Fahrt waren.

Der naechste Morgen bescherte uns bestes Endurowetter, leicht bewoelkt, Sonne und nicht zu hohe Temperaturen. Diesmal fuehrte die Runde hoch nach Lindenfeld, aber die kleine, schmale Anfahrt hoch. Quasi zum Warmwerden fuer Frank und Rainer. An einer Schluesselstelle ging erstmal garnichts mehr. Rainer musste oben abbrechen, Marek und Micha kamen auch nicht weiter. An anderer Stelle haben wir es dann aber alle geschafft, immer fein im ersten Gang die Maschine langsam hochkatapulieren. Ueber lange Anstiege ging es dann weiter Richtung Lindenfeld, aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der konditionellen Maengel fuhren wir dann doch langsam gen Heimat. Bei Rugi hatten wir dann wieder unseren Spass auf der Schotterstrasse, Rainer, Micha und Marek gaben sich alles, solange, bis sich Marek in einer Kurve im Strassengraben wiederfand. Der Schlamm hinter Bolvasnita beruhigte dann die letzten Gemueter und dann waren wir schon wieder in Borlova. Michael musste den ersten Service an seiner nagelneuen EXC machen, alles mal nachziehen und das Oel wechseln. Abends gab es dann wieder lecker Essen von Anna, diesmal gefuellte Paprika und viel Bier und Wein. Gegen 0:30 haben es dann auch die Letzten geschafft, in die Falle zu gehen.

Der naechste Morgen begruesste uns mit bedecktem Himmel, der nichts Gutes verhiess. Egal, rauf auf die Moppeds und ab in das Gelaende. Aufgrund der grossen Anzahl von Leuten, die heute da waren, ging es in mehreren Gruppen los. Rainer, Frank, Juergen, Karl und ich sind los und wir wollten eine lockere Runde nach Cuntu und dann weiter. Der Weg zur Cuntu Wetterstation war bekannt, barg aber durch den tagelangen Regen eine gewisse Brisanz. Es ging aber alles gut zu fahren, an den schmierigen Boden hatten wir uns ja schon gestern gewoehnt. Karl kannte dann eine feine Strecke nach Sadova Noua mit einem knackigen Anstieg. Karl vorneweg und hoch, Rainer und Frank im Tiefflug hinterher. Der Weg war sehr eng und mit leichtem Schotter bedeckt, hatte aber immer wieder knifflige Passagen und enge Kurven. Irgendwie musste Rainer kurz das Tempo herausnehmen und das raechte sich ganz fix und er landete im Busch, Frank dahinter stand mit abgewuergter DR in ziemlich unguenstiger Lage. Nachdem die beiden sich geordnet hatten, bin auch ich wieder runter um Schwung zu holen und den Berg in einem Zug hochgefahren. War garnicht so einfach, mit den beiden Flossen auf den Rasten zu bleiben und dann noch mit einem permanent steigenden Vorderrad zu kaempfen. Oben angekommen habe ich mir gleich die Kamera geschnappt und bin runter zum Fotografieren. Irgendwie kamen Frank und Rainer - unsere Bergziegen vom Nordseestrand - nicht so recht klar mit der Materie und so hat letztendlich der Karl die beiden Boecke hochgefahren. Juergen mit seiner KLR 250 ist irgendwie einfach so hochgefahren, die Maschine klang dabei wie eine Naehmaschine. Dann ging es ueber lange Hochweiden immer in Richtung Sadova und hatten immer wieder mit dem Schlamm zu kaempfen. Spaeter wurde dann an der naechsten Tanke in Armenis Sprit gebunkert und die Jungs wollten dann unbedingt noch ein Bier zischen; da ich da keine Lust drauf hatte sind Juergen und ich bei stroemenden Regen nach Borlova gefahren. Die Abkuerzung von Bolvasnita nach Borlova war durch den tagelangen Regen sehr anstrengend zu fahren. Alle Wege waren total aufgeweicht und der schmierige Lehm erschwerte das Vorankommen ziemlich. Besonders schwierig gestalteten sich die Auffahrten. Immer im zweiten Gang hoch und bloss nie anhalten - so hiess die Devise. Daran hielt sich allerdings Juergen nicht so wirklich und das Ergebnis war dann, dass ich wie ein Erdmaennchen aussah, weil ich eben hinten anschieben musste. Super. Aber egal, nass war ich sowieso, dann eben auch schmutzig, der Kaercher hat das dann eben geregelt.

Der naechste Tag brachte uns leider keine Wetterbesserung, bedeckter Himmel und leichter Nieselregen, dafuer aber kaputte Radlager an der DR von Frank. Zacharia wollte die in Caransebis besorgen, verspaetete sich aber. So entschieden wir uns fuer eine kleine lokale Runde zum Turnu Ruini, damit die Lager halt richtig kaputt werden ;) Direkt an der Auffahrt zum Turnu Ruini haben wir eine kleine Fotosession gemacht. Die anschliessende Weiterfahrt durch den Wald war dann doch nicht einfach wie erwartet: der tagelange Regen hat den Boden sehr aufgeweicht und besonders die lehmigen Auffahrten gestalteten sich recht schwierig. Elvis und Frank schauten sich das immer erst einmal bei mir an, abenteuerliche Linien mit wild auskeilenden Hinterrad. Letztendlich schafften wir aber alles, auch die Baumueberquerungen. Am Ende der Waldrunde wollten wir nicht den ueblichen Weg nach links einschlagen, sondern Discovery rechts herum machen. Irgendwie bekam aber jeder von uns ein Orientierungslos zugeteilt und wir irrten ziemlich ziellos durch die Gegend, voellig falsch, wie uns spaeter Zacharias mit einem Grinsen mitteilte. Ich bin dann wieder per GPS zum letzten bekannten Punkt gefahren und den Rest eben auf bekannten, aber umso mehr schlammigeren Terrain gefahren. Der Rest des Tages verging damit, saemtliche Radlager am Hinterrad der DR von Frank zu wechseln und ich habe die Ueberreste der beiden hinteren Blinker an der Husky entfernt. Sind eben nicht sonderlich gut im Gelaende zu gebrauchen, diese Harley-Blinker.

Abends kamen dann noch zwei Jungs auf Reiseenduros direkt vom schwarzen Meer. Leider fanden sie genau das nicht, weswegen sie dahin gefahren waren: Sonne. Nunja, wir konnten ihnen leider keine Hoffnungen machen fuer das Gebiet hier.

Der naechste Morgen. Im Osten nix Neues. Trotz der miesen Wetteraussichten machten sich Micha, Elvis, Jens, Carlo, Ulli, Juergen und ich los, um eine lockere Runde rund um Lindenfeld zu fahren. Zuerst ging es runter zur Strasse nach Caransebis und dann weiter rein nach Bucosnita. Direkt im Ort sind wir dann links abgebogen und an Waldarbeitern im Schlamm vorbei. Die kommende lange Auffahrt war mir bestens bekannt. Vor 2 Tagen sind wir da runter und der Regen die letzten Tage sollte die ueberaus schlammige Auffahrt nicht besser werden lassen. Nach und nach sind wir alle hoch, wobei mehr oder weniger die Leute sich lustig in der Botanik verteilten. Juergen hatte etwas Pech, er "zerschellte" an einem Baum und machte sich seine Vorderbremse dabei kaputt; er drehte dann um und fuhr langsam nach Hause, vielleicht kann Zacharia ihm irgendwie helfen. Dann kam quasi die Koenigsetappe: die sehr lange, schmierige Auffahrt. Da ich der Lumpensammler war, wartete ich eine Weile und bin dann los. Nach und nach holte ich alle Jungs ein, die mehr oder weniger im Weg rumstanden oder -lagen. Bloss nicht anhalten, immer schoen den Zweiten drinne lassen und Zug. Es glueckte. Ich kam ohne nennenswerte Probleme oben an und zueckte sogleich die Kamera. Aber die Warterei nervte und so bin ich etwas runter und konnte dann hier und da Motorengeraeusch hoeren. Als Erster tauchte Jens auf seiner WR250 auf und eierte dem Gipfel zu. Danach donnerte Carlo ganz geschmeidig auf seiner DRZ400 hoch. Die Kamera hatte ich auf Video geschaltet und wie es sich fuer einen Italiener gehoert, ein Laecheln in die Kamera, soviel Zeit muss sein. Spaeter tauchten Ulli, Micha und Elvis an einer Schluesselstelle auf und verteilten sich wieder. Wobei hier gesagt werden muss, es war wirklich schwierig und Michael hielt halt, um den Jungs zu helfen. Mit seiner EXC 250 hatte er aber arg den Berg hoch zu kaempfen, die Getriebeuebersetzung passte nicht so recht und so musste er andauernd mit der Kupplung fuer entsprechende Drehzahl sorgen. Ulli, mochte nicht mehr und liess sich die EXC400 von Carlo hochfahren, das debile Grinsen ist in dessen Gesicht noch eine Weile geblieben ;). Unser Enduronovize Elvis auf der EXC200 kaempfte wacker, musste sich aber den Gegebenheiten beugen. So kam ich in die Verlegenheit, den quirligen Zweitakter hochzufahren. Als ich endlich oben war, schaute ich mich um sah eine fette blaue Wolke, offensichtlich hatte ich eine Menge Oelschlamm verbrannt ;)

Dann geschah es: Gott muss Endurofahrer sein und liess den Himmel aufreissen und die Sonne verbesserte schlagartig unsere Laune. Dann ging es weiter ueber die Hochwiesen immer rund um Lindenfeld. So macht das Enduro fahren Spass. Dann ging es im Wald bergab und der Weg wurde immer schmaler und letztendlich gingen wir alle neben den Moppeds auf dem schmalen Grat herunter und hofften darauf, das es unten weitergeht, hier hochzufahren war unmoeglich. Quasi unfahrbar. So bekam der Begriff "Endurowandern" eine voellig neue Bedeutung. Unten in der Talsohle ging es bald auch wieder nach oben, ueber griffige Waldboeden mit vielen Steinen versetzt und mit ganz vielen Kurven. Auch hier schieden sich immer die Geister und eine Menge japanisches oder europaeisches Metall flankierte die Hohlwege. Irgendwann einmal kniff dann Ulli und fuhr nach Hause, seine Kupplung machte ihm Probleme. So wurde die Gruppe immer kleiner, aber auch homogener. Dann ging es auch schon wieder bergab, diesmal leider auf Wegen, wo Waldarbeiter gefaellte Baeume heruntergezogen hatten. Elvis fuhr eine andere Strecke als die anderen und ich folgte ihm als Lumpensammler. Das erwies sich als grosser Fehler, denn wir entfernten uns immer weiter von der Gruppe und so schlugen wir dann einen harten rechten Haken und versuchten, den "Weg" wiederzufinden. Als Ergebnis kamen wir in einer tiefen Senke an, ca. 20 m weiter hoch war der rettende Weg. Mein erster Versuch, dort hochzukommen, endete ca. 5 m vor dem Ende an einem doofen, querliegenden Baum. Das war dann das Ende vom Bremshebel. Elvis schaute sich das von unten an und fuhr dann, als wenn nix weiter gewesen waere, einfach so hoch. Super. Abgeledert. Hergebrannt. Und das alles, weil der Kerl sich unerlaubt von der Truppe entfernt hatte. So, ein neuer Versuch. Und noch einer. Und schon wieder einer. Immer endete der Vortrieb an querliegenden Wurzeln oder Baumstaemmen. Verflucht. Dann muckte der Schlittenhund auch noch und ich kickte mir einen Wolf. Dann habe mir ich eine andere Linie, wesentlich flacher gegen den Hang, ausgesucht und bin dann doch noch hoch. Die Belohnung war dann wieder der Weg mit dem 0,5 m tiefen Schlamm. Endlich raus aus dem Schlamm ging es wieder schoene Waldwege rauf. Sehr fein. Und dann erreichten wir auch endlich Lindenfeld, wo wir eine Pause machten, das tolle Wetter und die grossartige Aussicht genossen. Dann ging es wieder ueber die Hochweiden herunter und nach einer langen und steinigen Abfahrt gab es zur Belohnung 5 km schnellen, kurvigen Schotter. Nachdem ich Jens und Elvis geschnupft hatte, konnte ich ziemlich schnell auf Carlo aufschliessen und wir drifteten dann beide um die Wette, konnten aber Michael nicht mehr einholen. Der letzte Teil des Weges war mal wieder der Extremschlamm bei der Abkuerzung ueber Bolvasnita nach Borlova. Beinahe unfahrbar. Die Boecke sahen danach einfach furchtbar aus. Bei Zacharia sassen wir dann erst einmal und liessen die Tour noch einmal Revue passieren und konnten uns hier und da ein Grinsen nicht verkneifen.

Am naechsten Tag wollte Zacharia fuer die gesamte Meute eine gefuehrte Runde machen. Natuerlich fiel Ulli kurz vor dem Losfahren ein, das sein Benzinhahn nicht so richtig leicht zu bedienen ist und so fing er an zu basteln, waehrend die Meute schon fertig gesattelt wartete. So wurde halt die Truppe geteilt. Den ganzen Morgen fuehlte ich mich nicht gut, ein Grummeln im Bauch sollte nichts Gutes bedeuten. Die "alte" Runde vom letzten Jahr gingen wir dann alle Mann an. Es war relativ schwer zu fahren, weil der Schlamm wirklich sehr zaeh war, trotz des guten Wetters. Nach einer langen Auffahrt, wo ich mit Carlo gut hochgeblasen bin, habe ich besser abgebrochen, meinem Magen ging es nicht gut und ich hatte das Gefuehl, voellig dehydriert zu sein, obwohl ich immer darauf geachtet hatte, genug zu trinken. So bin ich alleine ueber Virchiorova nach Borlova gefahren und habe mich erst einmal fuer ein paar Stunden in die Falle gelegt. Ja, so war das mit dem Tag ...

Ganz vorbei war der Tag aber noch nicht. Schliesslich hatten wir noch lustiges Reifen wechseln mit Ulli gebucht. Das war der Spass des Abends, nur die ueblichen 8,5 Minuten mit allem Drum und Dran. Und mit Ulli-Patent. Aber wir haben etwas bei gelernt, der Karl als ehemaliger Wettbewerbsfahrer gab wertvolle Tips zumindest fuer die, die ihm noch zuhoeren konnten. Die anderen hielten sich die Baeuche und hatte heftige Lachkraempfe.

Wieder einmal aufstehen. Die Sonne scheint und wir beratschlagen, was wir denn nun heute machen. Carlo, Roland und ich entschieden uns, die "Zacharia Speciale" und dann weiter nach Plopu und spaeter ueber Raoul Alb und "End of Road" auf den Tarcu von hinten zu fahren. Die "Zacharia Speciale", die gestern fuer die grosse Truppe ueber 4 Stunden andauerte, meisterten wir heute in einem Zug innerhalb von ca. 30 Minuten. Alles lief locker flockig ohne Probleme. Warum anhalten, wenn es laeuft. Ueber die Hochwiesen sind wie dann weiter Richtung Plopu, durchquerten mehrere Fluesse und verfuhren uns erst einmal. Die Abkuerzung nach Plopu am Fluss entlang entpuppte sich als astreine Trial-Einlage. Immer ueber Stock und Stein im wahrsten Sinne des Wortes stoppte uns erst ein abgerutschtes Stueck "Weg". Es haette runter in den Fluss und dann ca. 30 m weiter wieder rauf gehen koennte, aber es war unmoeglich, diesen Weg wieder zurueck zu fahren. So liefen Roland und ich erst einmal zu Fuss los und erkundeten den Weg, nach ca. 1500 m ging dann aber an den Rohren im Fluss zumindest fuer heute nichts mehr, der Bergeaufwand waere zu gross gewesen und das Wasser war trotz Sonnenschein doch etwas zu kalt. So sind wir zurueck und den steilen Berg wieder rauf. Runter zu gab es dann Probleme an der steilen und sehr, sehr schmierigen Abfahrt. Carlo vor mir kam in`s schlingern und auch ich konnte den Vortrieb nicht wirklich stoppen und dann stuerzte Carlo auch schon und ich leitete den kontrollierten Absprung vor, damit ich ihm nicht raufknalle. Dummerweise verletzte sich Carlo am Daumen und mit zunehmender Fahrtdauer wurde es schlechter. Wir entschieden dann an der Kreuzung zur Raoul Alb, das wir besser Strasse zurueck fahren, da es Carlo wirklich nicht gut ging, die Schlaege am Lenker taten doch zu weh. So waren wir dann nach dem Tanken in Caransebes gegen 15 Uhr wieder bei Zacharia. Der restliche Tag verging mit Bogenschiessen mit Roland und anschliessenden Ausdauerlauf in den Bergen rund um Borlova. Das war eine Aktion, ich dachte schon, ich haette innerhalb von 10 Tagen das Laufen komplett verlernt, der Puls raste und irgendwie fuehlte ich mich komplett ausgepumpt. Des Raetsels Loesung war, das der Hinweg komplett bergauf ging, man sah es kaum, aber man spuerte es umso mehr. Nach 35 Minuten liefen wir wieder zurueck und freuten uns, das es so leicht ging.

Nach dem Aufstehen ging es an den letzten Fahrtag, diesmal wieder mit Elvis und Michael. Aber da sich mein Magen noch immer nicht so recht beruhigt hatte, sind wir erst einmal eine halbe Stunde kreuz und quer oberhalb von Borlova ueber die Wiesen gefahren. Danach entschied ich, das ich besser zurueck fahre, das Grummeln war doch zu stark. Der Tag verlief dann mit Spezialtee gegen Magenbeschwerden und Service fuer die Maschine machen, schliesslich sollte es morgen nach Hause gehen. Abends trudelten die restlichen Endurofahrer, die noch da waren ein und nach der Aufladeaktion gab es noch einmal lecker Essen und lange Gespraeche nicht nur um das Motorrad.

Die Heimfahrt verlief voellig komplikations- und ereignislos, nach 15 Stunden waren wir wieder in Dresden, fix ab- und umgeladen und dann konnte ich auch schon gen Heimat starten. Wieder einmal kann ich sagen, das Rumaenien ausgezeichnetes Endurogebiet ist. Solch Gelaende wird es sicher nicht mehr in Westeuropa geben. Nun muessen wir Endurofahrer nur noch dafuer sorgen, das es auch ein Enduroparadis fuer uns bleibt und wir uns selbst durch bloede Aktionen wie Raserei in den Doerfern oder das Ueberfahren von bestellten Aeckern ein weiteres schoenes Gebiet selbst zerstoeren ...