Disclaimer

Husqvarna TE410

Husqvarna TE 410 (Rallye)

... good for cutting grass :) (stand auf einer Werbetafel auf einer tschechischen Autobahn)

Waehrend der Enduromania habe ich gemerkt, das die KTM nichts fuer mich ist. Zum Waldwegen ballern und im Tagebau, solange es nicht grossartig bergauf geht, ist sie echt nicht schlecht. Da kann man die viele Leistung gut gebrauchen. Aber sobald es selektiver wird, ist mit der SC nix mehr zu holen, die Leistung laesst sich schwer kontrollieren und alles, was am Hang passiert, ist das Durchdrehen der Raeder.

Ich hatte dann mal das Glueck gehabt, die Husky TE410 von Michael zu fahren. Diese Maschine gefiel mir von der Leistungscharakteristik richtig gut. Und so keimte ziemlich schnell der Entschluss, die KTM wegzugeben und dafuer eine neue Husqvarna zu holen. Die Oelpumpenproblematik ist seit dem Modelljahr 99 beseitigt und es spricht nix gegen dieses Motorrad. Es sollte schon eine neue Maschine sein, da ich nicht wieder solch Aerger wie mit der KTM haben wollte. Nun gut, ganz neu ist die “Neue” nicht. Aber es ist die Maschine vom Michael, da weiss ich genau, wie sie gefahren und gepflegt worden ist und da habe ich bei ihm absolut keine Probleme gesehen. Gesagt getan, nun ist sein Rallye-Umbau mein:

Hier nun noch ein kleiner Blick auf das Cockpit:

Die TE. Nachdem die KTM gestorben war, wollte ich natuerlich wieder ein Gelaendemotorrad haben, allerdings ein Teil mit etwas mehr Reichweite. Die Wahl viel auf die Husqvarna TE410, weil ich mehrfach die Gelegenheit hatte, die umgebaute Rallyemaschine vom Michael fahren zu duerfen. Als ich von meinem Vorhaben berichtete, schlug er mir einen Deal vor, ich koenne die TE uebernehmen. Zwar wollte ich nie wieder ein gebrauchtes Gelaendemotorrad kaufen, aber bei der Maschine wusste ich, wie sie gefahren und gepflegt wurde. So wurden wir uns schnell einig und dann gehoerte sie mir.

Was mache ich mit der Husky? Vornehmlich treibe ich mich hier in der Lausitz damit umher, es ist zwar nicht so hartes Gelaende und es gibt auch kaum Auffahrten, aber gelegentliche Abstecher in die Tagebaue entschaedigen dann dafuer. Nun bin ich schon zum zweiten Mal mit der Maschine in Rumaenien und sogar schon einmal in der tunesischen Sahara gewesen. Bisher hielt sie trotz der Unkenrufe der Endurokollegen klaglos durch. Klar, sie ist mit dem Rallyevorbau und dem grossen Tank keine wirkliche Sportenduro mehr, aber zum Endurowandern ist sie optimal geeignet. Die mageren 40 PS stoeren mich auch nicht, vielmehr kam ich mit der Power der KTM 620 SC nicht klar. In Rumaenien legte die TE eine Eigenschaft an den Tag, die ich immer mehr zu schaetzen wusste. Das Ziel auf dem Hangende anvisiert, im zweiten angefahren und dann einfach treckerhaft hochgefahren. So lob ich mir das. Aehnliche Erfahrungen konnte ich in Tunesien an Duenen machen. Man konnte sich wirklich an den Fuss der Duene stellen und stumpf hochfahren, man brauchte sich keine Gedanken ueber die Traktion machen. So faehrt sich die TE halt wenig spektakulaer, aber sehr kraft- und materialschonend. Wie gesagt, optimal zum Enduro wandern. Der 19l Tank garantiert bei normalem Gelaendeeinsatz eine Reichweite von etwa 350 km und das Roadbook und das GPS fuer die Navigation. Nur die Sitzbank ist doch etwas hart und schmal zum laengeren fahren, so habe ich nun die Sitzbank der Supermoto drauf und bin sehr zufrieden. Lange Tagesetappen liessen den Hintern nicht allzusehr Schmerzen.

Jetzt gilt es aufzupassen, wielange der Motor haelt, bisher hat die Maschine etwa 5000 km runter und jeder Oelwechsel glaenzte durch Abwesenheit von Spaenen. Die beiden Oelpumpen verrichten wohl doch ordnungsgemaess ihren Dienst.

Update Mai 2004

Nun hat die Husqvarna ca. 12.000 km hinter sich gebracht. Die Steuerkette laermt zusehens, so habe ich beschlossen, den Motor mal aufzumachen. Das sah alles soweit ganz gut aus bis auf die Steuerkette, die sollte dringend gewechselt werden. Im Zuge dessen kommt nun auch ein neuer Kolben rein und ein neues Steuerkettenrad. Und wenn man schon mal am schrauben ist, dann gruendlich: das ganze tolle Rallyegeraffel kommt ab, fuer diese Spaesse bin ich zu alt geworden und das Enduroschlaraffenland Lausitz kann man auch ganz geschmeidig mit einem 9l Tank erkunden. Vielleicht schaffe ich es so mal, einen ordentlichen Hochstarter aufs Parkett zu legen ;)

Tja, was soll ich sagen, ich habe ein neues Motorrad ;) Der Motor laeuft mechanisch deutlich leiser und geht wieder ziemlich gut. Ausserdem wurde das Fahrverhalten durch das Weglassen des ganzen Vorbaus und des 19l Tanks deutlich verbessert. Da der Kill- und Lichtschalter direkt ins Cockpit integriert war, musste eine neue Loesung her, da ich die originalen Armaturen nicht mehr hatte. Am nun neuen Renthal-Lenker habe ich die Armaturen einer KTM montiert, klappt super, man musste nur etwas mit der Elektrik basteln. Die Frontmaske ist Originaldesign Husqvarna, allerdings von Polisport. Der Frontkotfluegel ist ein Polionachbau des aktuellen KTM-Designs. Und damit der TueV nicht meckert, gibt es einen Fahrradtacho mit Beleuchtung und einen Klappspiegel.

Nach 6 Jahren nun habe ich die Maschine im Januar 2007 verkauft, um Platz in der Garage fuer die Neue zu schaffen. Etwas traurig war ich schon, da mich die Husky wirklich absolut zuverlaessig trotz der Unkenrufe die letzten Jahre begleitet hatte und ich jede Menge schicker Sachen mit ihr unternommen hatte. Schauen wir mal, ob die Neue das schwere Erbe antreten kann ;)